T mit Punkt

Der VW T6.1 California Ocean 2.0 TDI (150 PS) 4Motion setzt einen Punkt für sein Facelift. Setzt er den Punkt auch im Test als Bulli durch?

Bei VW war der Käfer das erste Modell und daraufhin kam der T1 1950 auf den Markt. Die Produktion endete 1967 und wurde abgelöst durch den T2. Der erste lief aber noch in Brasilien bis 1997 vom Band. Der T3 löste seinen Vorgänger 1979 ab und wurde 13 Jahre lang produziert. 1990 kam der Hinterradantrieb mit dem T4 nach vorne und wurde wieder 13 Jahre später als T5 ersetzt. Der heutige T6 kam 2015 auf den Markt und wurde 2019 durch ein Facelift aufgefrischt. Hier wurde ein Punkt gemacht und der Name kam zum T6.1.

Bulli=Bullig?

In den zwei Farben steht er da, unten rot oben weiss und mit einer Plakette auf der Seite mit dem Schriftzug Bulli. In Andenken von dazumal, wie er auch gerne genannt wurde. Bevor wir einsteigen und los fahren, muss ich noch kurz gestehen, dass ich nicht der Camper bin und den California nicht bis ins Detail beurteilen kann. Hinter der Fahrerkabine nehmen Mobiliar seinen Platz ein. Angefangen an einen Gaskochherdplatte für zwei Plätze, einen Kühlschrank, wie auch Schränke mit Geschirr etc. Für den gemütlichen Abend kann vor dem T6.1 ein Tisch mit Klappstühlen aufgebaut werden. Darüber kann ein Sonnenstoren ausgefahren werden, der dann Schatten gibt. Für die Nacht schläft man im Hochbett, das man elektrisch ausfährt. Zwei Personen finden gut Platz. Am frühen Morgen hat man Wasser vom Tank und mit einem Schlauchanschluss kann man sogar hinter dem VW duschen. Nur muss man hier etwas abgehärtet sein oder schon richtig warm am Morgen, denn man duscht nur mit kaltem Wasser.

Alltagstauglich?

Man ist ja nicht immer unterwegs zum Campen und ein VW T6.1 kauft man auch für den Alltag. Denn hingegen zu einem Wohnmobil kann man den Bulli auch in die Garage stellen. Den Fahrersitz muss man entern, es geht nach oben. Sitzt man, schaut man auf vertraute VW-Instrumente. Neu kann man jetzt auch eine digitale Tachoanzeige haben, die variierbar ist und sogar die Navikarte auf die ganze Breite darstellt. Was nicht so in das qualitative Bild passt, ist das Armaturenbrett. Es besteht aus Hartplastik und hat dieselben grossen Ablagen wie der Transporter für das Baugewerbe. So nun aber den Motor per Knopf starten. Nanu, da ist ja keiner. Dann eben den Schlüssel wieder aus der Hosentasche hervorkramen, einstecken und drehen. Man kann den California öffnen und schliessen ohne den Schlüssel in die Hand zu nehmen. Wieso nicht auch den Motor per Knopf starten!? Zu viert kann es losgehen, hinten können zwei Sitze mit Isofix befestigt werden. Auf der Strasse fährt der Deutsche angenehm wie ein PW. Man muss sich immer wieder in Erinnerung rufen, dass es ein grösseres Fahrzeug ist. Spätestens um Kurven wird es wieder Klick machen im Hirn. Auf der Autobahn begleiten den Fahrer Spurhalter, toter Winkel-Überwacher und Abstandsregeltempomat.

Preise

Ab Fr. 49‘800.- beginnt das Abendteuer in die Wildnis mit dem 2-Liter-Diesel mit 110 PS und 5-Gang-Schaltbox. Für Fr. 3‘510.- Aufpreis gibt es ein Gang  und 40 PS mehr. Diese Leistung genügt im Alltag und dies kombiniert mit DSG, Allrad und guter Ausstattung wie im Test kommt der Preis auf knapp Fr. 79‘000.-. Die Spitze bildet der Bi-Turbo mit 199 PS und wechselt den Besitzer für mindestens Fr. 60‘580.-.

Positiv (+)

Alles dabei für das Campen in der Wildnis

Viele Assistenten erhältlich

Hinten Bank mit Iso-Fix

Negativ (-)

Kein Start-Knopf für Motor

Viel Hartplastik bei Armaturenbrett

Geschrieben am 29.04.2020 von Patrick Schärli