Golf fürs Gelände
Der VW Golf Variant Alltrack TDI ist Geländegängig und mit dem Diesel sparsam. Stimmt das? Wir testen es in unserem Test.
Rein optisch unterscheidet sich der Alltrack von seinen konventionellen Brüdern durch Kunstoffanbauten für mehr Geländetauglichkeit. Damit bleibt es nicht. Der Golf wird 20 mm höher gesetzt und bekommt immer den Vierrad-Antrieb. Bei den Motoren kann man nur zwischen dem 2-Liter-Benziner mit 190 PS und dem 2-Liter-Diesel mit 200 PS wählen, der auch bei uns im Test ist. Wir sind gespannt, da wir schon länger nicht mehr einen Selbstzünder gefahren sind.
Innen spezielle Sitze
Die Sitze tragen den Schriftzug «Alltrack» und sehen robust und wertig aus. Wenn man es aber anfasst wird man etwas enttäuscht, dafür halten sie den Körper gut an der Stelle. Das Lenkrad trägt an der dritten Speiche unten auch den Namen des Golfs. Ansonsten sitzt man wie in einem normalen Golf. Die richtigen Tasten auf dem Volant lassen sich gut und schnell bedienen. Auch schnell geht das Ablesen der Instrumente für Tempo etc. Das Digitaldisplay lässt sich in der Darstellung verändern und die Navigationskarte auf der ganzen Breite darstellen. Das Infotainment übernimmt der Alltrack logischerweise auch von den konventionellen. Was natürlich auf die bedürftige Bedienung niederschlägt. Es ist nicht kompliziert aufgebaut, jedoch muss alles über den Touchscreen bedient werden. Es gibt keine separate Klimasteuerungseinheit oder Direktknöpfe. Einzig eine Touchleiste unter dem Display für Temperatur und Lautstärke. Wenn man die Tasten «kälter» und «wärmer» miteinander drückt, aktiviert man die Sitzheizung. Nur dumm in der kalten Jahreszeit ist es schnell wieder dunkel und die Leiste ist nicht beleuchtet und man tappt da echt im Dunkeln. Für die Reise finden vier Personen mehr als genug Platz und für eine Fünfte gibt es mit kleinen Abstrichen in der Beinfreiheit auch noch Platz. Im Kofferraum finden dann noch 611 Liter Platz und ganz umgelegte Rücksitze ergeben dann 1642 Liter. Mit einer Zuladung von 505 kg und bis zwei Tonnen am Hacken kann der Golf gut transportieren.
Auf die Piste
Lange ist es her, dass wir einen Selbstzünder im Test hatten. Er läuft relativ ruhig und kultiviert. Ein kleines Turboloch ist vorhanden, doch das kaschiert das DSG sehr gut. Die höhere Karosserie merkt man nicht um Kurven herum. Der Golf nimmt sie gelassen sportlich und der 4×4 hilft auch etwas aktiv mit. Wie all seine Brüder kommt auch der Alltrack sehr gut auf der Autobahn zurecht mit der Hilfe der Assistenten. Was ja aber neu hinzu kommt ist die Geländetauglichkeit. Der Alltrack verfügt über ein Offroad-Fahrprogramm, das die Leine für ABS und ESP etwas lockerer lässt um durch Schlamm und Schnee voran zu kommen. Dies macht der VW souverän, aber auch nur auf Waldwegen etc. Denn geht es durch echtes Gelände ist dann aber Schluss. Da dem Deutschen Verschränkungen, Sperren und zu guter Letzt Bodenfreiheit fehlen, kommt er dann an seine Grenzen. Doch meist wird der Alltrack nicht mal einen Schotterweg sehen. Die Käufer kaufen den Golf aus Designgründen und zum Zeigen, ich könnte, wenn ich wollte abseits von geteerten Strassen fahren. Dort bewegt sich der Verbrauch in unserem Test bei 6,7 Liter auf 100 km. Kein Spitzenwert, geht aber für diese Klasse in Ordnung.
Preise
Den VW Golf Alltrack gibt es ab Fr. 48’300.- mit dem Benziner und ab Fr. 49’500.- mit dem Diesel.
Positiv (+)
Guter Mix Komfort und Sportlich
Fahrprogramm für Offroad
Gute Zuladung
Negativ (-)
Touchslider nicht beleuchtet
Sehr wenige klassische Tasten
Geschrieben am 04.01.2023 von Patrick Schärli
Neueste Kommentare