Made in Sweden

Der Volvo XC60 D5 Inscription kommt mit neuer Form und Technik zu uns. Kann er sich als Bestseller der Schweden weiterhin durchsetzen?

Der XC60 wird weiterhin in Schweden hergestellt, auch wenn seine Eigner in China hausen. Dies wird mittels einer kleinen Schweden-Flagge am Beifahrer-Sitz sowie unter der Lüftungsdüse demonstriert.  Äusserlich erkennt man ihn immer noch klar als Volvo, und er trägt jetzt auch das Familiengesicht mit den markanten Scheinwerfern. Diese leuchten serienmässig über LED-Technik die Umgebung aus. Das Heck will zudem betonen, dass der Schwede ein kleiner XC90 sein will.

Innen neu

Wer vom Vorgänger des XC60 in den Neuen einsteigt, muss sich erst Zeit nehmen, um die Neuerungen zu entdecken. Was dem Fahrer als erstes auffällt, ist das Lenkrad mit den neuen Knöpfen wie im grossen Bruder. Für Neulinge ist überhaupt nicht klar, welcher Knopf für was ist. Links ist noch halb erklärbar, dass es den Tempomaten bedient. Am besten erst einmal im Stand gründlich durch testen, wobei das mit dem Abstandsregeltempomat hier so noch nicht geht. Hat man sich daran gewöhnt, geht die Bedienung genauso schnell von der Hand wie bei anderen Herstellern. Neu werden jetzt Tempo, Drehzahl und Bordcomputer auf einem Digital-Display angezeigt. Die ganz grosse Neuerung kam in der Mittelkonsole. Die ganz vielen kleinen Knöpfe verschwanden, und nun thront ein hochgestelltes Tablet rechts vor dem Fahrer. Es wird ganz intuitiv wie ein Smartphone bedient, und es reagiert sehr gut auf den Kontakt mit den Fingern. Es wird alles über dieses System eingestellt. Das macht es dementsprechend kompliziert. Zum Teil sucht man sehr weit, bis man seine Einstellung gefunden hat. Ein paar Direktknöpfe wären nicht schlecht, vor allem während der Fahrt – wegen der Ablenkung.

Er fährt fast von alleine

Die Schweden wollen ab 2020, dass in einem neuen Volvo niemand getötet oder schwer verletzt wird. Hier investieren sie viel in die aktive Sicherheit. Neu hilft der XC60 zwischen 50 – 100 km/h einem Hindernis auszuweichen und wieder zurück auf die Spur zu lenken. Bei geringeren Geschwindigkeit macht es mehr Sinn, nur zu bremsen. Das System funktioniert mit der Kombination von Radar und Kamera. Dies nutzt der Volvo auch, um autonom zu fahren. Er kann sogar der Spur folgen, wenn die Mittellinie fehlt. Hier reicht ihm die rechte Fahrbandrandmarkierung. Auf der Autobahn folgt er ganz zuverlässig dem Vordermann, ohne dass man das Gefühl hat, der Schwede lasse eine zu grosse Lücke offen, die andere Verkehrsteilnehmer immer wieder füllen müssen. Die Lenkung übernimmt er etwa eine halbe Minute lang, und dann erinnert der XC60 den Fahrer daran, die Hände wieder an das Volant zu legen. Im Stopp und Go Verkehr lässt er den Fahrer länger in Ruhe und unterstützt ihn aktiv für eine gelassenere Fahrt. Die Federung unterstützt dies zusätzlich. Mit dem gebotenen Komfort wird jede Reise zu einem Vergnügen. Hier ist das Metier des Volvo, denn in Kurven fühlt er sich nicht so wohl. Er durchfährt Kehren sicher, doch untersteuert er schnell.

Nicht so günstige Preise

Ganz günstig ist das Vergnügen nicht. Ab Fr. 54’000.- mit dem D4 (190 PS) steht der Volvo XC60 in der heimischen Garage. Für den Benziner T5 (250 PS) starten die Preise bei Fr. 56‘450.-.

Positiv (+)

Sehr gute aktive Sicherheit

Teilautonomes Fahren möglich

Geringe Anzahl Knöpfe

Negativ (-)

Lenkradtasten nicht klar in Bedienung

Zum Teil verschachtelte Menüs

Geschrieben am 13.12.2017 von Patrick Schärli