Rücksicht

Der Toyota Yaris Style 1.33 Dual VVT-i kommt serienmässig mit einer Rückfahrkamera. Als erwachsener Kleinwagen will er den Europäern zeigen, was er auf dem Kasten hat.

Toyota bietet für den Yaris serienmässig eine Rückfahrkamera an, was einzigartig in dieser Klasse ist. Die Linse ist jedoch erst ab der zweiten Ausstattungslinie „Luna“ im Japaner montiert, denn um ein Bild darzustellen braucht es einen Monitor. Den erhält man nur in Verbindung mit dem Radio CD-Spieler inklusive Touchscreen. Die Steuerung klappt sehr gut. Allerdings sind da die zum Teil kleinen Schaltflächen, die während der Fahrt schwer zu treffen sind. Zum Glück lässt sich die Einheit noch über einen Drehknopf steuern. Das Radio schluckt die gängigen Formate von heute, sprich MP3-CD, USB-Stick, I-Pod und sogar per Bluetooth lässt sich Musik einspeisen. Die Funktechnik wird auch gleich benutzt, um das Natel an die Freisprecheinrichtung zu binden. Dies wird wiederum benutzt für den Datentransfer zwischen Toyota-Server und Yaris. Das bedeutet: Wenn das Navi mit bestellt wird (Fr. 790.-), kann am PC zu Hause der Zielort gesucht und an den Toyota-Server geschickt werden. Im Auto nimmt das System via Smartphone Kontakt auf und holt die Daten direkt auf das Navi und startet die Wegbeschreibung zum Ziel.

Fahrsicht

Wer auf dem Fahrersitz platzt nimmt, kommt schnell mit der Bedienung klar. Alles lässt sich auf einen Blick ablesen und lenkt nicht vom Verkehr ab. Was jedoch gar nicht geht: Der Knopf für die Bedienung des Bordcomputers befindet sich neben dem Tacho. Das bedeutet: Für jeden Abruf einer anderen Information, muss durch das Lenkrad gegriffen werden. Besser wäre die Taste auf dem Lenkrad, wo noch genug Platz wäre, oder auf dem Armaturenbrett untergebracht. Letzteres wurde gut verarbeitet und es lassen sich keine Spalte oder Grate ausfindig machen. Die Toyota-Leute versuchten mit bemustertem Kunststoff etwas Leben in den Yaris zu bringen. Der gewisse Pep fehlt jedoch für die jungen Leute, den die Toyota-Mannen jedoch mit der Radio-Einheit, seinem Touchscreen und der Rückfahrkamera wieder wett machen. Für eine junge Familie reicht der Platz auf der Rückbank aus, um zwei Kindersitze zu montieren. Doch muss beim Kinderwagenkauf aufgepasst werden, dass dieser nicht zu gross ausfällt. Denn die geringe Tiefe des Kofferraums schluckt nicht jeden, und die Rückbank lässt sich nicht mehr, wie beim Vorgänger, in der Länge verschieben.

Nun aber aus dem Parkplatz rangieren. Da kommt  das nächste Manko auf. Der grosse Wendekreis von 12.3 Meter lässt den Fahrer einmal mehr kurbeln als in dieser Klasse sonst üblich. Doch einmal in Fahrt, lässt es dies schnell vergessen. Der 1.33-Liter-Benziner zieht den Yaris, ohne Bäume auszureissen, nach vorne. Freisaugend braucht das Aggregat Drehzahl um angemessene Fahrleistungen zu erreichen. Dadurch muss fleissig geschaltet werden. Zum Glück lässt sich der lange Stock gut durch die Gassen führen. Wer es jedoch gemütlich mag und sich strikt nach der optimistischen Schaltanzeige richtet, wird mit einem Verbrauch unter sechs Liter belohnt. Im Test konsumierte der Japaner gute 6.3 l/100 km. Wer es spritziger mag und weniger Verbrauch will, greift zum Diesel. Der 1.4-Liter-Motor kostet mindestens Fr. 26‘250.- (Nur mit „Luna“). Der Benziner startet mit dem 1.0 bei Fr. 19‘100.-. Inklusive sind schon das ESP, ABS und neun Airbags. An dieser Stelle muss ein Lob für die Sicherheitsausstattung gegeben werden. Leider sind die Klimaanlage und das Radio erst ab der Linie „Luna“ serienmässig.

Positiv (+)

Einfache Bedienung

Sehr gute Sicherheitsausstattung

Ab „Luna“ Rückfahrkamera serienmässig

Negativ (-)

Zum Teil kleine Felder bei Touchscreen

Grosser Wendekreis

Geschrieben am 27.01.2012 von Patrick Schärli