Hoch hinaus: Familien Bus von Toyota

Der Toyota Proace Verso Family will Platz machen für grössere Familien. Wird er den Wünschen einer Grossfamilie gerecht, und überzeugt er auch sonst?

Packen wir mal wieder die Geschichtsbücher hervor. Der Toyota Hiace ist vor allem bei den Gewerblern sehr bekannt für seinen hohen Nutzwert und gute Qualität. Nicht selten erfüllt er seinen Dienst über viele Jahre hinweg. Den Hiace produzierten die Japaner schon seit 1967 und beendeten es im Jahre 2012. Bei der Zusammenarbeit zwischen PSA und Fiat kündigten die Italiener 2012 an, dass sie diese auf Mitte 2016 beenden wollen. Toyota und PSA beschlossen eine neue Zusammenarbeit und daraus entstand der erste Proace im 2013. Der Nachfolger und der aktuelle kam gegen Ende 2016 auf den Markt.

Verso

Den Toyota Proace gibt es natürlich weiterhin als praktisches Nutzfahrzeug. Mit dem Zusatz von „Verso“ wird daraus ein Personen-Bus. Den gibt es in drei Varianten. Als Shuttle gibt es hinten eine Bank, die sich um- und hochklappen lässt, um mehr Platz für Gepäck zu schaffen. Für die längeren Versionen gibt es rechts einen einzelnen Sitz und hinten eine dritte Reihe. In der Family-Version sind alle Sitze einzeln, heisst in Reihe zwei gibt es drei einzeln klappbare Sitze und wenn man optional die dritte Reihe bestellt, dasselbe nochmals. In der VIP lassen sich die zwei Sitze in der zweiten Reihe drehen, dass man den zwei ganz hinten gegenüber sitzt. Für den einfachen Zugang lässt sich die Heckscheibe getrennt öffnen und Handgepäck einladen. Natürlich hat der Japaner auch eine riesengrosse Heckklappe, hinter der man das grössere Gepäck verstauen kann. Für die Passagiere geht es ganz bequem über die elektrischen Schiebetüren von beiden Seiten. Diese lassen sich auch über die Fernbedienung oder per Fusstritt im Heck, der jeweiligen Seite öffnen. Als Fahrer kann man natürlich auch vom Sitzplatz aus den Knopf am Armaturenbrett betätigen. Dieser Platz muss aber vorher regelrecht erklommen werden, denn es geht hoch hinaus. Wenn man über die Instrumente schaut, kommt einem der Hauch von PSA entgegen. Die Zusammenarbeit wird nicht verschleiert, aber dies fällt auch nur auf, wenn man Peugeot oder Citroën gefahren ist. Das Infotainment lässt sich leicht bedienen, enthält aber leider keine Anbindung für die heutigen Smartphones. Doch in so einem kompakten Bus freut man sich eh mehr über den Platz und der ist reichlich vorhanden. Alle acht Personen fühlen sich nicht eingeengt. Wer mal den ganzen Raum beansprucht, kann die Stühle und Bänke mit etwas Kraftaufwand auch demontieren und im Keller zwischenlagern.

Antrieb

Es arbeitet immer der 2-Liter-Diesel-Motor unter der Haube. Mit Handschalter ruft er 150 PS ab und mit Automat 177 PS. Der kann man leider nicht mit Vierrandantrieb gekoppelt werden. Mit dem Leergewicht um die zwei Tonnen reisst man wahrlich keine Bäume aus, doch zieht der Motor den Proace gut voran. Mehr Mühe hat der Toyota in den kalten Tagen, den Innenraum aufzuheizen. Es geht schon eine Weile, bis es in der ersten Reihe angenehm wird. Den Proace Verso kriegt man ab Fr. 38‘500.-. Für die Familie beginnen die Preise bei Fr. 47‘900.- und für die VIP-Lounge bei Fr. 64‘300.-.

Positiv (+)

Viel Platz für Passagiere

Seitliche Schiebetüren elektrisch

Separates öffnendes Heckfenster

Negativ (-)

Lange Aufwärmphase

Keine Anbindung an Smartphones

Geschrieben am 20.01.2019 von Patrick Schärli