Mirai

Der Toyota Mirai kommt als nächster Visionär von den Japaner. Rein elektrisch unterwegs nur mit Wasser. Wie macht er das?

Wasser besteht aus den Elementen Wasserstoff und Sauerstoff. Wenn die beiden Elemente in Berührung kommen, entsteht eine Explosion und nebenbei Wasser. Wieso dies nicht nutzen, da Sauerstoff und Wasser zu unserem Leben gehört. 1939 wurde dieses Prinzip erstmal vorgestellt als Brennstoffzelle. Die nächste Frage bezieht sich auf den Wasserstoff. Den muss man vom Wasser trennen und dies geschieht heute meistens mit Methan-Gas. Dies ist leider nicht so Umweltfreundlich. Anders geht es per Elektrolyse wo man den Strom aus Wind- oder Sonnenenergie nimmt. Dann wäre es über die ganze Kette umweltfreundlich. Der Wasserstoff wird dann unter Druck gelagert. Die Flaschen im Toyota Mirai lagern 700 bar in sich, somit muss die Tankstelle theoretisch einen höheren Druck Punkern. Apropos Tankstelle, in der Schweiz gibt es bis Dato leider nur 2 Stück. Eine öffentliche in Hunzenschwil (AG) und eine bei der EMPA in Dübendorf (nur mit Chip bedienbar). Es sollen aber in den nächsten Jahren weitere folgen.

Loslegen

Mit dem Toyota Mirai muss die Fahrt geplant werden, auch wenn er über 300 km weit kommt. Dies schaffen nur wenige Elektroautos und der Tankvorgang vollzieht sich beim Japaner innerhalb einer viertel Stunde. Nun aber auf die Strasse. Wie in einem Hybrid fährt er elektrisch mit Strom aus den Akkus los bis sich die Brennstoffzelle einschaltet und Strom produzieren für die Elektromotoren. Der Überschuss wird in die Akkus gespeist. Durch die gute Dämmung im Innenraum hört man die Brennstoffzelle praktisch nicht. Nur ein Display informiert über den Energiefluss. Der Toyota fährt sich somit unspektakulär. Wenn das Pedal ganz an das Bodenblech gedrückt wird, zieht er ordentlich vorwärts, jedoch nicht so wie man das von Elektroautos gewöhnt ist. Dafür reist man mit dem Mirai ganz gemütlich. Kurven liebt er weniger, zum einem durch sein Leergewicht von knapp zwei Tonnen und zum anderem seine Lenkung keine Rückmeldung zulässt. Auf der Autobahn hilft der Japaner mit Spurhalter, Toten-Winkel-Assistenten und Abstandsregeltempomat für angenehmes ankommen.

Innen in Ruhe

Vier Personen finden gut Platz im Toyota Mirai. Ganz konsequent gibt es hinten eine Armauflage in der Mitte. Darunter werden die Tanks und Akku platziert. Dies hat auch Auswirkungen auf den Kofferraum, der nur 361 Liter schluckt. Etwas wenig in Anbetracht der Grösse des Fahrzeugs. Der Raum lässt sich auch nicht durch Umklappen der Rückbank erweitern. Das Cockpit vor dem Fahrer sieht sehr futuristisch aus. Klassische Instrumente gibt es nicht, es wird alles digital in der Mitte dargestellt. Auf der Mittelkonsole thront das Infotainmentdisplay und darunter eine Konsole für die Bedienung der Klimaautomtik und Fahrprogramme. Die Japaner mischten Touchfläche, Display und mechanische Knöpfe. Dadurch muss man sich bei jeder Art der Bedienung mal kurz den Blick vom Verkehr nehmen um sich sicher zu sein das Richtige zu wählen.

Fazit: Wie mit dem Prius ist Toyota wieder einmal Vorreiter. Die Technik ist sehr interessant, da man keinen CO2 emittiert, keine Haussteckdose braucht und innerhalb von 15 Minuten tankt. Doch hindern momentan die breite Verbreitung noch das sehr dünne Tankstellennetzt und der Preis von Fr. 89‘900.-.

Positiv (+)

Lokal kein CO2-Ausstoss

Keine Steckdosen nötig

Genug Platz für vier

Negativ (-)

Sehr dünnes Tankstellnetz

Hoher Preis

Geschrieben am 31.07.2019 von Patrick Schärli