Der Wilde

Der Toyota C-HR Launch Edition punktet mit seinem Hybrid und Aussehen. Kann er auf der Strasse überzeugen?

2016 überraschte Toyota mit dem Design beim C-HR. Bis dahin waren die Japaner für solides und unauffälliges Design bekannt. Das Äussere gibt immer wieder Grund zur Diskussionen, denn meistens mag man oder hasst es. Nun sei es drum. Der Punkt ist, man spricht über ihn.

Einsteigen

Von aussen wirkt der Toyota mit den vielen Kanten und Ecken ganz wild. Im Innenraum geht es dann zum Glück etwas Bodenständiger zu. Man ist relativ schnell mit der Bedienung vertraut. Das Infotainment braucht etwas Übung, aber ist man drin lässt es sich auch während der Fahrt dank mechanischen Direkttasten gut bedienen. Es nimmt sich auch mit den Smartphones auf und zeigt deren Inhalt per CarPlay/AndroidAuto an. Die Instrumente lassen sich gut ablesen. Auf den beiden vorderen zwei Plätzen sitzt man bequem. Wo es hinten etwas enger zugeht, vor allem der Einstieg geht nicht so leicht von der Hand beim C-HR. Durch die hohe Gürtellinie und dicken C-Säule wird es dunkel im Fond. Auch die Sicht nach hinten verliert der Fahrer durch die Säulen sowie schrägem Heckfenster. Zum Glück gibt es fürs rangieren eine Heckkamera. Ganz nach dem Motto Lifestyle packt der Kofferraum nicht so viel ein. In der Grundstellung sind es 377 Liter und mit umgelegter Rücksitze 1160 Liter.

Und los auf die Strasse

Toyota fächert sein Hybrid Angebot immer weiter auf seine Modelle aus. Somit steht bei unserem Test auch im C-HR einer zur Verfügung. Es ist immer wieder ein Schauspiel. Man steigt morgens ein, startet und zunächst hört man nichts. Dank Batterie und Elektromotor fährt man lautlos an den schlafenden Nachbarn vorbei. Mit leichtem Gasfuss und fast voller Akkus kommt man mit dem Japaner gute drei Kilometer weit. Wird mehr Vortrieb gewünscht steigt der 2-Liter-Benziner fast unmerklich mit ins Spiel. Im Zusammenspiel zieht der C-HR ordentlich, mit seinen 184 PS, vorwärts. Durch das stufenlose Automatikgetriebe findet er schnell und treffsicher die passende Übersetzung. Nervend ist nur, bei voller Beschleunigung, um auf die Autobahn zu kommen, das dröhnende und gleichbleibende Geräusch des Benziners. Auch die Bremsen lassen sich nicht immer richtig dossieren. Denn der Übergang zwischen Rekuperieren und hydraulisch bremsen funktioniert nicht so geschliffen wie bei rein hydraulischen Systemen. Auf der Autobahn begleiten den Fahrer Assistenten für eine entspannte Fahrt. Neben toten Winkel überwachen, schaut der Toyota auch nach der Spur, gibt Signale und korrigiert beim überfahren. Zudem hält er zuverlässig den Abstand zum Vordermann. Das Gebiet des Hybrid ist aber mehr die Stadt und Überland, denn hier kann er sein System viel besser zur Geltung bringen. Bei gesitteten Fahrleistung steht da schon mal eine vier vor dem Komma für den Verbrauch. Im Test verbrauchte der Japaner gute fünf Liter auf 100 km.

Preise

Ohne Hybrid und mit einem 1.2 Benziner steht der C-HR ab Fr. 27‘900.- zu Hause. Als Leisetreter kommt er in Verbindung mit dem 1.8 Benziner und mindestens Fr. 33‘000.-. Wie im Test kommt der Preis auf gute Fr.40‘000.-.

Positiv (+)

Sparsamer Antrieb

Guter Abstandsregeltempomat

Leiser Vortrieb

Negativ (-)

Laut und monoton bei voller Beschleunigung

Sicht nach hinten schlecht

Geschrieben am 13.05.2020 von Patrick Schärli