Durchboxen

Der Subaru XV 2.0D two setzt auf Vierrad-Antrieb und den Boxer-Diesel-Motor. Wie gut mischt er die Kompakt-SUV-Klasse auf?

Der Subaru XV mischt die Kompakt-SUV-Gegner richtig auf. Er fällt mit seinem kantigen Design und vor allem, wie beim Testwagen, durch die orangene Farbe auf. An jedem Ort, wo der Japaner anhält, richten sich die Augen nach ihm. Der Kontrast zwischen Aussenfarbe und den Kunststoffanbauteilen, die Geländegängigkeit suggerieren, steht ihm gut. Apropos Gelände, dort findet sich der Subaru sehr gut zurecht. Grenzen setzen ihm nur ganz grobes Gelände, denn er besitzt keine Untersetzung oder Starrachsen für Verrenkungen. Nun, das braucht der XV schliesslich nicht. Sein Antrieb genügt, in der Schweiz  fast jeden Berg hoch zu kommen und meistens sieht er eh nur geteerte Wege.

Im Innern geht es weniger spektakulär zu. Die Bedienung gestaltet sich ganz einfach.  Es fehlt jedoch der Pepp. Einzig das farbige Display auf dem Armaturenbrett bringt Abwechslung in den tristen Innenraum. Über Lenkradtasten lassen sich mehrere Ansichten aufrufen. Balken über den Verbrauch, eine dreidimensionaler Balken für den Momentanverbrauch oder eine analoge Uhr lassen sich anzeigen. Die Sitze bieten einen angenehmen Komfort inklusive Seitenhalt. Auch die hinten sitzenden Personen finden genügend Platz vor, solange sie zu zweit sind. Mit drei Passagieren im Fond geht es dann schon enger zu. Es ist ihnen nur für kurze Strecken zumutbar. Die Fondsitze des Subaru bieten keine Überraschung wie zum Beispiel Verstellbarkeiten in der Länge oder der Neigung der Lehne. Die Bank lässt sich nur 1/3 zu 2/3 umlegen, und der Kofferraum gibt dann 1270 Liter frei. In diesem Punkt steht er leider hinter der Konkurrenz, die 1405 Liter (Ford Kuga) oder 1510 Liter (VW Tiguan) schlucken können, zurück.

Boxer go!

Subaru ist die einzige Marke, die einen Boxer-Diesel-Motor anbietet. Im Test-XV arbeitet der bekannte 2-Liter-Selbstzünder. Im Leerlauf hört man das Nageln der liegenden Zylinder. Einmal auf Temperatur und in Fahrt gebracht, verschwinden seine Verbrennungsgeräusche, und es kommt sogar der typische Boxerton zum Vorschein. Zwar nur schwach, aber er lässt sich ausmachen. Seine 147 PS und 350 Nm setzt er sehr gut in Vortrieb um. Allerdings ist ein spürbares Turboloch vorhanden, bis bei 1600 Umdrehungen das Drehmoment zuschlägt. Soll es sportlich vorwärts gehen, muss in der exakt zu schaltenden 6-Gang-Box gerührt werden. Mit seinem guten Fahrwerk lässt sich de XV auch gut um die Ecken scheuchen und dank dem intelligenten Allradantrieb zieht der Japaner schön um Kurven. Der Verbrauch kann sich ebenfalls sehen lassen. Im Test flossen 6.3 l/100 km durch die Common-Rail-Einspritzdüsen.

Preise

Der Subaru XV steht mit dem 1.6-Liter-Benziner (114 PS) ab Fr. 25‘900.- in der heimischen Garage. Hier bietet er schon sehr gute Sicherheit, denn neun Airbags, ESP und aktive Kopfstützen bietet schon die Basisversion. Für den Komfort sorgen die Sitzheizung, rundum elektrische Scheiben, Klimaanlage und ein Radio mit MP3-CD-Spieler. Für den Automaten (nur für Benziner) müssen zusätzlich Fr. 2‘000.- einkalkuliert werden. Für den Diesel-Motor verlangt Subaru Fr. 30‘900.-.

Positiv (+)

Sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis

Schönes farbiges Display

Guter Durchzug (Diesel-Motor)

Negativ (-)

Kleiner Kofferraum

Trister Innenraum

Geschrieben am 23.06.2012 von Patrick Schärli