Sport pur?

Der Subaru WRX STI kommt mit kleinen Retuschen in seinen nächsten Lebensabschnitt. Kann er seine eingefleischten Fans überzeugen?

Wir erinnern uns: In den 90er-Jahren war der Subaru WRX in der Rallye-WM erfolgreich. Letzte Mal holte Peter Solberg im Jahre 2003 in einem Subaru den Weltmeistertitel. Danach dominierte Citroën und seit neustem Volkswagen. Die Fans des STI blieben ihm recht treu, doch wanderten einige von der Marke Subaru ab. Bedeutendste Merkmale des WRX sind das Stufenheck und ein grosser Heckspoiler. 2008 gab es die Kompaktlimousine als WRX STI ohne Stufenheckabschluss. Dies gab einen grossen Aufruhr bei den Fans. Kurz darauf stieg Subaru wieder auf die Urform zurück.

Los rudern

Da sich aussen nicht viel änderte im Vergleich zu seinem Vorgänger, steigen wir gleich ein und starten den Motor. Wieder erwacht, mit einem Knopfdruck, der 2.5-Liter-Turbo-Boxermotor. Das Datenblatt zeigt nichts Neues, es sind immer noch imposante 300 PS und 407 Nm. Die harte Kupplung treten, den ersten Gang in der kurzen und knackigen 6-Gang-Box einlegen. Gas geben und langsam die Kupplung kommen lassen. Schnapp und schon klinkt sich der erste Gang ein und der Subaru fährt vom Fleck. Es braucht einige Übung, um das Zusammenspiel von Gas und Kupplung zu beherrschen, denn der Schleifpunkt ist sehr kurz. Auf der Geraden den Stempel gegen das Bodenblech drücken und der WRX geht ab 2500 Umdrehungen los als gäbe es keinen Widerstand. Der Fahrer wird in die Sitze gedrückt. Das zaubert ihm ein Lächeln ins Gesicht. Das Gestühl bietet einen guten Mix aus Komfort und vor allem Seitenhalt. Der kommt in den ersten Kurven schon zum Tragen. Einfach unglaublich, wie der Japaner sich durch Kurven ziehen lässt. Absoluter Sport pur! Die Lenkung hilft hier ebenfalls mit, denn sie wurde zum Vorgänger direkter übersetzt und somit verschwand das Spiel um die Mittelachse fast ganz. Wer sich an den Grenzbereich herangetastet hat und ihn weitgehend im Griff hat, kann wie schon seit Anfang an die Kraftverteilung steuern. Ein Computer entscheidet normalerweise wie die Kraft auf Vorder- und Hinterräder verteilt wird. Dies kann der Fahrer beeinflussen mit einem Schalter in der Mittelkonsole. Nach einem wilden längeren Ritt um die Kurven kommt der Zeitpunkt wo die Tankstelle angesteuert werden muss. Nach so einem Tag müssen schon einmal 15 Liter oder mehr pro 100 km aufgefüllt werden. Im alltäglichen Gebrauch spritzt der Boxer 10.5 Liter Benzin auf 100 km durch die Einspritzdüsen.

Alltag

Für den Alltag ist der Subaru recht gut gerüstet. Der Kofferraum bietet gute 460 Liter und dieser lässt sich durch Umklappen der Rücksitze erweitern. Der Platz auf der Rückbank genügt für zwei Personen, es liegt dann eher an den sehr straffen Federn, dass eine längere komfortable Fahrt nicht gut möglich ist. In der ersten Reihe verhält es sich gleich, nur die Rundumsicht ist besser. Schade ist, dass die Infotainment-Anlage etwas hinter her hinkt. Ein fest eingebautes Navi gibt es nicht und auch eine Auflistung des USB-Inhalts gibt es auch nicht gegen gute Worte. Es gibt jedoch auch sehr gute Nachrichten. Der Preis sank zum Vorgänger und der WRX steht ab Fr. 44‘900.- in der heimischen Garage. Es ist ein faires Angebot in Anbetracht der gebotenen Leistung.

Positiv (+)

Sehr sportliche Handhabung

Kraftverteilung einstellbar

Spontane Reaktion auf Gaspedalbefehl

Negativ (-)

Veraltetes Infotainment

Kein festes Navi erhältlich

Geschrieben am 15.10.2014 von Patrick Schärli