Der Ton vom Rex

Der Ssangyong Rexton RX200e-Xdi 4WD Sapphire steht mit einem Facelift bei den Schweizer Händlern. Kann der Rex(ton) einen guten Ton anschlagen?

Ssangyong noch nie gehört? Kein Problem, sie gehören zu der Mehrheit. Die Marke stammt aus Südkorea und baut hauptsächlich Geländefahrzeuge auf Mercedes Technik. Die Koreaner wollen Luxus-SUV zu günstigen Preisen anbieten. Letzteres trifft voll zu, denn  in dieser Grösse bietet niemand einen SUV ab Fr. 28‘900.- an. Doch unter Luxus stellt man sich etwas anderes vor. Zum Beispiel kann das Lenkrad nur in der Höhe, jedoch nicht in der Tiefe verstellt werden. Oder es fehlen so Kleinigkeiten wie eine Aussentemperaturanzeige oder Bordcomputer mit Durchschnittsverbrauchanzeige usw.  Dementsprechend fehlen auch Assistenten wie Totenwinkelüberwacher oder Spurhalteassistent. Lieber punkten die Asiaten mit Lederausstattung, Sitzheizung auf allen Plätzen oder einer guten Musikanlage, die MP3 ab USB, I-Pod oder auch CD liest. Generösen Platz bietet der Ssangyong auf den ersten fünf Plätzen. Niemand stösst irgendwo oder an irgendwem an. Für den Notfall fasst der Rexton sogar noch zwei zusätzliche Passagiere. Sie müssen zwar zuhinterst zusammengepfercht sitzen, doch für eine Viertelstunde Fahrt noch zumutbar. Besser sind natürlich dort Kinder untergebracht. Der Kofferraum wartet sicher mit viel Platz auf. Doch weit gefehlt. Der Boden wurde erhöht, was Ladehöhe verringert und auch das Einladen erschwert. Im Gegenzug ergibt sich keine Stufe zur Rückbank und unter dem Boden kann Kleinkram untergebracht werden.

In Fahrt

Jetzt die grosse Frage: „Wie fährt sich ein Ssangyong?“ Ganz klassisch mit einem Schlüsseldreh erwacht der 2-Liter-Diesel zum Leben. Man hört seine Verbrennungsart, doch sie ist nicht störend. Los, erst einmal auf die Strasse, wo der Rexton eh am meisten bewegt wird. Im Normalmodus treibt der Motor nur die Vorderräder an. Auf geraden Strecken kommt der Koreaner flott vorwärts. Mehr Kraft als die 155 PS braucht er nicht. Über die ersten Unebenheiten fährt der Ssangyong ganz locker hinweg, ohne gross Schläge an die Passagiere weiter zu geben. Das Fahrwerk steht voll auf „soft“, was den Passagieren auf langen Fahrten zugute kommt. Doch die Kehrseite der Medaille liegt naturgemäss in der Kurvenfahrt. Der Asiat schiebt schnell über die Vorderräder und schaukelt sich schnell seitlich hoch. Die Lenkung ist zusätzlich hinderlich, sie besitzt eine ungünstig grosse Übersetzung. Im Kreisel muss zum Teil am Lenkrad nach gegriffen werden. Doch dies würde für eine gute Geländetauglichkeit sprechen. Doch leider kommt er auch mit Untersetzung schnell ins Rutschen. Ein grosser Teil liegt sicher an der falschen Bereifung, doch sollte ein Allradantrieb auch dies meistern.

Ausstattung

In der Basis kriegt der Käufer für seine Sicherheit vier Airbags, ESP und Isofix-Verankerungen hinten. Für den Komfort sorgen die Klimaautomatik, Tempomat und CD-Radio mit Bluetooth-Freisprecheinrichtung. Die sieben Plätze montieren die Koreaner in jeden Rexton ein. Das Beste, die Asiaten gewähren auf ihren SUV fünf Jahre Garantie. Wer den oben genannten Luxus wünscht, greift zur höchsten Ausstattung die dann mindestens Fr. 36‘900.- kostet. Wer über die Kleinigkeiten hinwegsehen kann, die der Rexton im Vergleich zur Konkurrenz nicht bietet, bekommt mit ihm einen guten, günstigen und grossen SUV.

Positiv (+)

Grosszügiger Innenraum

Komfortables Fahrwerk

Gute Grundausstattung

Negativ (-)

Schiebt schnell über Vorderräder

Hohe Ladekante

Geschrieben am 17.10.2013 von Patrick Schärli