Inselgefühle
Der Seat Ibiza 1.5 TSI FR bekommt eine Auffrischung. Wie schlägt sich der Spanier bei uns im Alltag?
Bei den Seat-Modellen ist ja bekannt, dass sie nach einer spanischen Stadt benannt werden. Beim Kleinwagen ist es die Ferieninsel Ibiza. Nun bekommt er ein Facelift und dies fällt aussen dezent aus, dass es nur Kenner erkennen. Im Innern hat sich viel mehr getan.
Und hinein
Als erstes fällt der digitale Tacho vor dem Lenkrad auf. Hier lassen sich viele individuelle Informationen anzeigen. Es lässt sich sogar auf die ganze Breite die Navikarte darstellen. Seat hat zum Glück auch echte Tasten auf das Lenkrad gepflanzt, inklusive Drehwalze für Lautstärke. Auch richtig gut, die Tasten für die Klimaautomatik. Einzig mit dem Infotainment wird es nicht mehr so einfach. Hier muss man etwas Zeit investieren um die Logik zu verstehen und während der Fahrt lenkt das Touchscreen ab, denn es sind keine richtige Direkttasten vorhanden. Zurücklehnen kann man vorne in die guten Sitze. Neben der Bequemlichkeit halten sie auch an den Seiten gut fest. Zu Viert kann man gut Reisen im Ibiza, was ja vor ein paar Jahren in einem Kleinwagen nicht wirklich möglich war. Der Seat ist zu einem Erstauto aufgestiegen, denn er kann auch 355 Liter an Gepäck ganz hinten mitnehmen.
Auf Fahrt
Der 1.5 Benziner passt perfekt zum Ibiza. Dank seinen vier Töpfen läuft er ruhig und klingt auch nicht angestrengt, wenn mehr Leistung verlangt wird. Die 150 PS setzt der Spanier sehr gut in Vortrieb um, wo auch der Doppel-Kupplungs-Automat mit seinen schnellen Schaltungen mithilft. Um Kurven kommt der Seat ohne nennenswerte Seitenlage und der Riegel schiebt erst das gut abgestimmte ESP. Er macht Spass auf Passstrassen und er schafft auch den Spagat für Autobahnfahrten. Ganz entspannt fährt man lange Etappen. Assistenten helfen dem Fahrer sich noch mehr zu entspannen. Der Seat hält die Spur und den Abstand zum Vordermann bis zum Stillstand. Leider muss dann der Fahrer wieder übernehmen, denn er hält das Auto nicht an Ort und Stelle. Doch geht es wieder los kann man den Assistenten wieder einschalten. Der Ibiza kann auch automatisch die Geschwindigkeit anhand der Tafeln anpassen. Leider liest er manchmal die falschen und bremst ab. Am Besten nimmt man die Automatik raus. Aber für ein Kleinwagen ist das mehr als Gut, denn noch vor ein paar Jahren waren solche Vorteile wie Komfort und Platz erst ab Kompaktklasse aufwärts vor zu treffen. Was immer noch gut blieb ist der Verbrauch. In unserem Test brauchte der Spanier 5.9 Liter auf 100 km. Mit grosser Zurückhaltigkeit schafft man es auch unter fünf Liter.
Preise
Den Einstieg in den Seat Ibiza gelingt ab Fr. 20’150.-. Der Antrieb übernimmt der 1-Liter-Benziner mit 95 PS. Dasselbe mit besserer Ausstattung und 110 PS gibt es ab Fr. 23’400.- und der Automat kostet Fr. 1’950.- Aufpreis. Den 1.5-Benziner gibt es nur mit dem Automaten und das Konto sollte mit Fr. 29’500.- gefüllt sein. Zu guter Letzt kann man den Ibiza den Einstiegsbenziner auch mit Erdgas haben und kostet dann mindestens Fr. 21’300.-.
Positiv (+)
Guter Komfort und Kraftreserven
Guter Verbrauch
Gute Klima-Automatik-Bedienung
Negativ (-)
Infotainment umständlich bedienbar
Erkennt nicht zuverlässig Temposchilder
Geschrieben am 03.08.2022 von Patrick Schärli
Neueste Kommentare