Gross in Sport
Der Range Rover Sport 3.0L V6 HSE Dynamic soll die sportliche Version des grossen Range sein. Erfüllt er diese Ansprüche?
Schon beim Vorgänger gab es eine sportliche Ableitung des britischen Geländewagens. Stets erkennbar am schrägen Heck und der etwas strafferen Auslegung des Fahrwerks. Beim Neuen soll es nicht anders sein. Von vorne ist er seinem Bruder fast wie aus dem Gesicht geschnitten. Besonders die Luftausströmungen auf der Motorhaube sind gute Unterscheidungsmerkmale. Dem schrägen Heckabschluss blieb der Sport dem Vorgänger ebenfalls treu. Er bietet jedoch immer noch Platz für zwei zusätzliche Sitze im Kofferraum. Die allerdings nur zur Not helfen – oder man platziert Kinder auf diesen Rängen.
Fortschritt nach innen
Auf die Vorderplätze muss man ganz unsportlich hinaufklettern. Es sei denn die Luftfederung senkt die Karosserie nach ganz unten. Dann zeigt sich der Zustieg ganz bequem. Das Cockpit ist identisch mit dem des grossen Range. Die Instrumente für Geschwindigkeit und Drehzahl werden digital dargestellt im grossen Display hinter dem Lenkrad. Was natürlich nicht fehlen sollte im Range Rover Sport: Die gute Verarbeitung und auserwählte Materialien. Kunststoff findet man ganz selten. Der Navi-Bildschirm ist gross und lässt sich per Touchscreen bedienen. Leider auch die zusätzlichen Direkttasten, die während der Fahrt nicht immer Rückmeldung liefern, ob sie gedrückt wurden und somit vom Verkehr ablenken. Auch die Menüstruktur muss erst einmal einstudiert werden. Der Blick weiter nach unten auf der Mittelkonsole geht zum Automatik-Wählhebel beziehungsweise Joystick, wo die Fahrstufen elektronisch angetippt werden. Das heisst: Der Hebel fällt immer wieder in die Mittelstellung.
Durch die Mitte nach vorne
Nun mal den 3-Liter-Kompressor-V6-Benziner zum Leben erwecken und den Joystick nach hinten ziehen. Langsam rollt der Brite los, und man bemerkt wieder das eher straffere Fahrwerk beim grossen Engländer. Die Suche nach Kurven endet bald und der Range kann zeigen, wie viel Sport in ihm steckt. Die 350 PS werden über alle vier Räder auf die Strasse losgelassen. Unglaublich, wie der Motor den schweren Sport nach vorne wuchtet, und um die Kehren kommt sogar etwas Sportlichkeit auf. Er kann zwar nicht mit dem BMW X5 mithalten, doch auf langen Strecken zeigt sich der Brite von der angenehmen Seite. Auch hilft er mit seinen Assistenten sicher über Autobahnetappen zu kommen. Nebst Abstandsregeltempomat (inklusive Stopp und wieder losfahren), zeigt er auch Autos im toten Winkel an und warnt vor Verlassen der Spur. Dies bis zur Innerortsgeschwindigkeit hinunter. Dies kann eklig werden, da der Range über Vibrieren des Lenkrad warnt, wobei auch die Velostreifen erkannt werden. Somit stellt man den Warner schnell einmal ab, da durch die Breite des Fahrzeugs unweigerlich immer wieder die Linie berührt wird. Für das Gelände ist der Sport natürlich auch gemacht. Mit dem Terrain Response kommt er gut durchs Gelände. Nun noch zum Preis. Wer Range Rover kennt weiss, dass es das passende Kleingeld dafür braucht. Der Range Rover Sport steht ab Fr. 79´000.- In der heimischen Garage.
Positiv (+)
Gute Verarbeitung und Materialien
Viele hilfreiche Assistenten
Gute Geländetauglichkeit
Negativ
Spurhalteassistent reagiert auch Innerorts
Zum Teil verwirrende Menüstruktur
Geschrieben am 18.06.2014 von Patrick Schärli
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