Nummer 1

Der Polestar 1 zeigt was so möglich ist mit einem Plug-In-Antrieb. Setzen wir uns hinein und drehen eine Runde.

Der Polestar 1 wurde im Oktober 2017 vorgestellt und ging ab Herbst 2019 in Serie. Der Stern basiert auf der grossen Plattform von Volvo, also ein C90. Dementsprechend sind auch seine Aussenmasse. Wie es sich für ein Coupé gehört, stimmen die Aussenlinien ins Bild. Im Stand schon mal ein sehr gelungenes Auto. Macht einfach Lust auf mehr.

Hineinschlüpfen

So ganz schlimm wie in einem Lamborghini muss man sich nicht in den Polestar 1 einfädeln. Der Schwede zeigt sich hier als GT. Man fällt schon tief in das Auto und sitzt dann bequem vor bekannten Instrumente. Wem Volvo vertraut ist, kommt sofort klar. Für die Anderen muss erst mal die Tasten am Lenkrad einstudiert werden. Denn auf das Erste ist nicht ganz klar was Abstandsregeltempomat und Bedienung des Infotainment ist. Also linke Seite regelt Abstand und Geschwindigkeit und rechts Lautstärke und Station-/Titel-Wahl. Vor dem Volant sitzt ein Digital-Tacho, der sich in der Anzeige verändern kann, jedoch kann der Fahrer nicht gross Einfluss nehmen. Auf dem grossen Touch-Display in der Mitte kann man sehr gut ablesen. Doch ist auch im Polestar alles in das Infotainment gepackt. Heisst auch die Klimasteuerung wurde dort hinein gepackt und es wird schwierig während der Fahrt dies sicher zu bedienen. Gut hingegen, das Infotainment versteht sich per CarPlay und AndroidAuto mit den Smartphones. Auf Reisen sitzt man vorne sehr gut, was hinten nicht mehr der Fall ist. Hier herrscht so wenig Platz, dass sogar Kinder anfangen zu jammern. Auch für die grosse Reise bietet der Kofferraum nicht genug Platz. Dafür zeigt der Polestar hinter Glas seine Technik mit den orangenen Kabeln.

Auf die Piste

Mit Technik fährt der Schwede Grosses auf. Der in T-Form und 34 kWh grosse Akku kann rein elektrisch den Einser 140 km weit bringen. Dies erreicht bei weitem nicht viele Plug-In-Hybride. Zwei Elektromotoren steuern hinten je 85 kW bei und treiben den Polestar hauptsächlich an. Vorne sitzt noch ein 52 kW grosser Elektromotor, der an den 2-Liter-Turbobenziner angeschlossen ist und fossil auf 309 PS bringt. Wenn alle zusammen arbeiten entsteht eine gewaltige Kraft von 448 kW oder in alter Rechenart 609 PS. Noch unglaublicher ist das Drehmoment von satten 1000 Nm. Ein Tritt auf das Gaspedal und der Polestar tritt dir in den Rücken und stürmt vorwärts. Um Kurven zeigt er sich nicht mehr von der sportlichen Seite, was sicher auch dem hohen Leergewicht von 2351 kg geschuldet ist. Für die grosse Reise genügt es aber vollkommen und in unserem Test erreicht er seine 140 km Reichweite elektrisch. Die kann man am Schnelllader wieder aufladen und kann in 20 Minuten wieder losstromern. Ist keine Ladesäule vorhanden, bewegt sich der Polestar 1 mit sieben Liter Benzin auf 100 km über die Strassen. Mit regelmässigen Aufladen geht der Verbrauch naturgemäss retour und geht wie in unserem Test bis auf 2.1 Liter retour.

Preise

Nun der Polestar 1 kostet Fr. 165‘000.-, doch wird er nicht mehr hergestellt und es gibt nur 1‘500 Stück weltweit. Wer einen will muss sich auf die Suche machen, ob irgendwo noch einer an Lager ist.

Positiv (+)

Grandiose Leistung

Elektrische Reichweite von 140 km

Seltenheitswert

Negativ (-)

Kein Platz im Fond

Hohes Leergewicht

Geschrieben am 13.10.2021 von Patrick Schärli