MG

Der MG ZS EV Luxury stellt sich als ein bezahlbares SUV-Elektroauto zu uns in den Test. Kann er sich hier in Europa durchsetzen?

1923 entstand die Marke MG, die Abkürzung zu Morris Garages, in Oxford und bauten sportliche Autos. Der grosse Erfolg von MG kam in den Jahren 1945 bis 1980 mit den legendären TF oder MGB GT. Dann kam die Krise mit einem hin und her wie Austin-Rover Group bis hin zur Rover Group. Zum Schluss kam dann BMW und kaufte die Rover Group auf. Nach sechs Jahren bei der Jahrtausendwende verkauften die Deutschen wieder Rover und MG. Sie behielten nur Mini. MG versuchte noch Top-Modelle von der Rover-Reihe zu verkaufen. Doch 2005 war dann der endgültige Niedergang. Die chinesische SAIC-Gruppe übernahm dann die Marke MG ohne Rover. Unter chinesischer Hand werden seit 2021 wieder MGs in Europa verkauft. Der Name ZS ist kein neuer, den gab es schon von 2001 bis 2005 und war eine Stufenhecklimousine. Die Asiaten nahmen den Namen auf und setzten 2017 einen SUV auf und daraus kam auch die elektrische Variante zu uns, die seit 2021 angeboten wird.

Innenraum

Angenehm nimmt man auf guter Beckenhöhe Platz und man sitzt auf bequemen Sitzen. Die Tasten auf dem Lenkrad sind schnell gelernt. Einzig der Tempomathebel hinter dem Volant muss man erst im Stand auswendig lernen. Digital werden die Informationen beim Tacho angezeigt. Was viel Gewöhnung braucht ist die Anzeige für die Prozentangabe der Leistungsabrufung. Sie wird schnell mit der Geschwindigkeit verwechselt. Beim Infotainment braucht man etwas Zeit bis man in den Menüs durchschaut. Dafür spiegelt es Inhalte der Smartphones per AndroidAuto und CarPlay. Für die Preisklasse sind die Materialien gut. Einzig das Lenkrad fühlt sich günstig an und nach unten ist Hartplastik verbaut.

Ab auf die Piste

Nun aber auf die Strasse, der ZS ist geladen und zeigt uns eine Reichweite von 400 km an. Das wollen wir doch herausfinden ob es stimmt. Lautlos bewegt sich der MG über die Strasse und mit seinen 177 PS und 353 Nm zieht er gut voran und steht niemandem im Weg. Durch Kurven fehlen dem Fahrer die nötige Rückmeldung in der Lenkung. Der Chinese fährt immer sicher durch die Kurven, aber er durcheilt sie mehr als nötiges Übel. Auf der Autobahn hilft er dem Fahrer in der Spur zu bleiben und auch den Abstand zum Vordermann ein zu halten. Der Regelung fehlt es aber an Feinschliff, denn der SUV regelt nicht immer schön im selben Abstand. Doch es kam im Test nie zu einer Gefahrensituation. Nun aber zurück an die Ladestation, denn der Aktionsradius ist plötzlich kleiner geworden als noch am Anfang. In unserem Test reichte es knapp über 300 km. Man muss ehrlicherweise natürlich noch erwähnen, dass zum Testzeitraum winterliche Temperaturen herrschten. Im Sommer wird der ZS sicher über 350 km kommen.

Preise

Den MG ZS EV gibt es ab Fr. 30’990.- und mit etwas Luxus im Innenraum bezahlt man Fr. 36’990.-. Im alten Kleid kann man den SUV noch mit dem 1-Liter-Benziner haben ab Fr. 22’990.-. Mit neuem Kleid und 1.5-Benziner-Hybrid kriegt man ihn im Moment ab Fr. 21’990.-.

Positiv (+)

Gutes Preis-/Leistungs-Verhältnis

Schnellladen möglich

Einfache Bedienung Lenkrad

Negativ (-)

Tempomathebel versteckt

Fehlende Rückmeldung in der Lenkung

Geschrieben am 23.04.2025 von Patrick Schärli