Immer das passende Dach

Der Mazda MX-5 RF Revolution Skyactive-G 160 kommt mit einem klappbaren Blechdach. Wo bietet der Japaner einen Mehrwert?

Schön, dass Mazda den Roadster weiterhin herstellt. Seit 1989 fahren die Japaner auf dieser Erfolgsschiene. Im Vorgängermodell gab es schon das feste Dach, hiess aber Roadster Coupé. Jetzt nennt es Mazda RF für Retractable Fastback.

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Im normalen MX-5 muss man das Stoffverdeck per Hand öffnen und schliessen. Im RF klappen die drei Elemente (Stahl, Alu und Faser-Verbund) elektrisch zusammen. In 13 Sekunden ist die Show beendet . Das funktioniert leider nur bis 10 km/h. Was noch stehen bleibt, ist ein Targa-Bügel, welcher das Offen-Fahren auch etwas mindert. Die Frischluft kommt beim Stoffverdeck mehr durch den Innenraum. Doch im RF sitzt man ebenfalls nahe an der Frontscheibe und kriegt sehr viel Umgebungsluft ab, was bei manchen Konkurrenten viel weniger der Fall ist.

Nun aber ab auf die Piste und den 2-Liter-Saug-Benziner zum Leben erwecken. Mit einem sportlichen Sound aus dem Auspuff meldet sich der Japaner zum Dienst. Schon im Stand fühlt man sich sportlich. Die tiefe Sitzposition bringt  manchen an seine Grenzen beim Ein- und Aussteigen. Doch ist man platziert, fühlt man sich wohl, wenn das Dach des Mazdas offen ist. Mit 160 PS und 200 Nm geht die Reise los. Im Stadtverkehr lässt sich der MX-5 gut , und man fliesst mit dem Verkehr mit. Doch was das Herz will, sind Kurven.Um flott zu beschleunigen, braucht der MX-5 etwas Drehzahl.  Die ersten Biegungen sind in Sicht. Ein paar Gänge runter schalten – dies funktioniert hervorragend mit dem knackigen 6-Gang-Getriebe. Neutral zieht der Japaner den Radius, es gibt kein Ziehen in der Vorderachse, da der Motor längs im Bug sitzt und die Hinterachse antreibt. Etwas mehr aufs Gas und das Heck drängt nach aussen. Was für ein Spass so 160 PS machen! Wer es zu weit treibt, den fängt in den Grenzen der Physik das ESP wieder ein. Zum Glück lässt es kleine Heckschwenks zu. Das Leergewicht von unter 1.2 Tonnen hilft dem Japaner mit wenig Leistung sich so sportlich zu präsentieren.

Alltag

Wie schon erwähnt, geht es zum Einsteigen weit nach unten, was für den Alltag nicht angenehm ist. Also sollte man den MX-5 als Spassauto ansehen oder gleich für eine längere Fahrt heraus nehmen. Für die Autobahn bringt der Mazda Toten-Winkel-Überwacher, Spurhalter und auch einen Tempomat mit. Die Zapfsäule steuert man gerne an, denn im Test flossen 6.3 Liter Benzin pro 100 km durch die Einspritzdüsen. Klar, wenn man öfters auf kurvigen Bergstrecken unterwegs ist, treibt es den Verbrauch nach oben. Doch bleibt dieser unter 10 Liter.

Bezahlbar

Für das feste Dach muss man Fr. 3‘000.- mehr auf den Tresen legen. Er  kostet mindestens Fr. 31‘500.-. Den Antrieb übernimmt dann der 1.5-Benziner mit 131 PS. Für den stärkeren Motor (wie im Test) muss man dann mindestens Fr. 34‘500.- auf dem Konto haben.

Positiv (+)

Sehr sportliches Fahrverhalten

Assistenten für die Autobahn

Trotz Targa Cabrio Gefühl

Negativ (-)

Dach nur bis 10 km/h zu betätigen

Tiefer Ein- und Ausstieg

Geschrieben am 28.05.2018 von Patrick Schärli