MX-30

Der Mazda MX-30 Revolution geht auch als Elektroauto seinen eigenen Weg. Wie schlägt er sich im Alltag?

Wie viel ist zu wenig? Wie wenig könnte schon zu viel sein? Mazda ist bekannt für seine eigenen Wege. Bis heute bieten die Japaner bei den Benziner keinen Turbo an. Sie optimieren den Sauger und können gut mithalten. Jetzt auch bei der Elektromobilität. Hier kommt ja immer wieder das Argument, wenn ich in den Süden in die Ferien will, bin ich begrenzt mit der Reichweite und das Auftanken ist nicht in fünf Minuten erledigt. Klar mit einem sparsamen Diesel kommt man über 1000 km weit und ist wieder in fünf Minuten aufgetankt. Dieser Vergleich wird ein Elektroauto in Zukunft nie gewinnen. Jeder der versucht in sein Elektrovehikel viel Reichweite rein zu bringen, der landet meistens bei riesen Akkus. Die werden dann teuer und obendrein sehr schwer, wie zum Beispiel der Audi e-tron, der 2.6 Tonnen wiegt und auch nur an die knapp 400 km kommt. Die Japaner bauen einen 35.5 kWh-Akku ein, dessen Produktion etwas umweltschonender ist und das Gewicht des MX-30 auf niedrigen 1.7 Tonnen hält. Der Katalog verspricht für die Stadt immer noch 265 km.

Einsteigen bitte

Wie der RX-8 kommt auch der MX-30 mit gegenläufig öffnenden Türen. Heisst die hinteren Türen klappen nach hinten auf. Somit gibt es keine B-Säule und damit einen besseren Einstieg. Dies gilt aber nur vorne, hinten muss man sich etwas zusammen klappen und man wird nicht zufrieden sein mit den Platzverhältnissen. Man weiss nicht so recht wo mit den Füssen hin und der Kopf kommt auch schnell oben an. Die Kinder fühlen sich jedoch wohl im Fond. In der ersten Reihe stattet Mazda, ganz dem Umweltgedanke, Ablageflächen mit Kork aus. Sonst gibt es nichts Neues zu lernen, was man nicht schon von seinen Modell-Brüdern kennt. Man sitzt bequem, sieht nach vorne auf ein auf die Frontscheibe projizierten Head-up-Display. Das Infotainment wird über ein Dreh-Drück-Knopf bedient. Nur die Klimasteuerung bekam jetzt ein Touchdisplay und macht es etwas umständlich für die Bedienung während der Fahrt. Hier sind manuelle Knöpfe viel sicherer.

Und los

Die Anzeige gibt uns noch 190 km an. Also schon mal weniger als der Katalog verspricht. Doch auf unserer Testfahrt können wir die 190 km Reichweite bestätigen. Den leeren Akku kann 50 kW Gleichstrom in 40 Minuten wieder auf 80 % geladen werden. Bei der Wallbox zu Hause braucht der MX-30 dreieinhalb Stunden um sich voll zu saugen. Eher gemütlich fährt der Mazda auf der Strasse los. Er zieht von unten weg los, nur nicht mit einer Vehemenz wie man es bei anderen Elektroautos gewohnt ist. Der Japaner erzeugt beim Beschleunigen einen Ton, der einen V8 ähnlich klingen soll. Doch für uns klingt es eher wie die Warp-Geschwindigkeit von Raumschiff Enterprise. Ordentlich federt der Stromer über Land und fährt sicher durch Kurven. Auf engeren Strassen nervt hingegen der Spurhalter, da er schon warnt bevor man an die Linie kommt. Auf der Autobahn funktioniert dies besser und hier unterstützt der MX-30 den Fahrer zuverlässig mit dem Abstandsregeltempomaten, der bis zum Stillstand regelt.

Preise

Ab Fr. 37‘900.- steht der Mazda MX-30 in der Liste und man kriegt ihn in drei Linien. Die höchste Ausstattungslinie kostet dann Fr. 42‘900.-.

Positiv (+)

Gutes Verhältnis Gewicht und Reichweite

Guter Abstandsregeltempomat

Gute Ablesbarkeit der Instrumente

Negativ (-)

Nicht mit 100 kW Gleichstrom ladbar

Keine Knöpfe für Klimaregelung

Geschrieben am 15.04.2021 von Patrick Schärli