CT auf Premium Niveau, aber…
Der Lexus CT 200h Excellence führt ein Nischendasein. Nun wird er leicht überarbeitet. Kann er jetzt mehr in den Mittelpunkt rutschen?
Lexus ist die Luxusmarke von Toyota. Sie ist in Amerika sehr erfolgreich. Bei uns führt die Marke eher ein Nischen-Leben, ist jedoch immer noch bekannter bei den Leuten als zum Beispiel Infiniti. Die Konkurrenten sind beim Japaner die deutschen Premiummarken BMW, Mercedes, Audi etc. Der CT tritt gegen 1er, A-Klasse oder A3 an. Für den Japaner müssen mindestens Fr. 30‘900.- über den Verkaufstisch geschoben werden. Eben soviel verlangen Audi und Mercedes. Der BMW steigt sogar bei Fr. 28‘600.- ein. Will man jedoch die gleiche Motorleistung, kommen die Konkurrenten von Lexus Fr. 1‘000.- bis 2‘000.- teurer. Will man noch in etwa die gleiche Ausstattung, wird die Differenz noch etwas grösser. Somit spricht schon mal vieles für den CT. Was er hingegen nicht bieten kann, ist eine noch stärkere Motorisierung wie sie die Deutschen anbieten.
Ab stromern
Nun aber ab auf die Strasse. Start-Taste drücken und auf das Signal warten, dass der Lexus bereit ist. Die ersten Meter legt er rein elektrisch zurück, und der Benziner meldet sich, sobald mehr Leistung gefordert wird, oder der Akku zu Neige geht. Das Zusammenspiel spürt man fast nicht, wie man dies von den Japaner gewohnt ist. Minimal leiser als beim Vorgänger ist es im Innenraum, wenn die volle Leistung verlangt wird und durch die stufenlose Automatik die Drehzahl in der Höhe verharrt. Immer noch sehr gewöhnungsbedürftig und störend, sodass man den Fuss wieder leicht vom Pedal nimmt. Nach wie vor kann auch das linke Pedal nicht recht dosiert werden. Man spürt den Unterschied zwischen Rekuperieren und Bremsen mit den Klötzen. Die Sparsamkeit behielt der CT. Im Test brauchte er 5.5 Liter auf 100 km. Das grösste Potenzial holt er in der Stadt, wo man den Verbrauch Richtung vier Liter bringt. Auf der Autobahn geht der Durst nach oben, da ihn der Elektromotor nicht mehr gross unterstützen kann und das Gewicht der Akkus trotzdem mitgeschleppt werden muss. Mit den Assistenten lässt es sich doch sehr entspannt Kilometer abspulen. Der Abstandsregeltempomat hält den Abstand zum Vordermann und fährt diesem zuverlässig hinter her. Schade nur, dass er im Stau nur bis 20 km/h regelt und dann sich ausschaltet. Um ihn wieder zu aktivieren, muss man mindestens 30 fahren. Der Lexus hilft dem Fahrer in der Spur zu bleiben und zeigt im Display an, welche Geschwindigkeit zuletzt von der Kamera erfasst wurde.
Veränderung im Innern
Aussen änderte sich am Lexus CT nicht viel. Ein paar Retuschen an den Leuchten – sonst blieb es beim Bewährten. Innen wurde etwas mehr Hand angelegt. Die Anzeigen für Tempo und Bordcomputer wurden aufgefrischt und lassen sich zudem verändern. Die Leistungsanzeige für den Stromfluss, der anzeigt, ob volle Kraft verlangt wird oder rekuperiert wird, kann über die Sport-Taste zu einem Drehzahlmesser gewechselt werden. Was sofort ins Auge fällt, ist der grössere Bildschirm in der Mitte. Er zeigt seinen Inhalt im Breitbild-Format an und lässt sich splitten. Heisst man kann zwei Informationen auf einmal anzeigen lassen. Leider blieb immer noch die etwas umständliche Bedienung mit der Maus auf der Mittelkonsole. Sie braucht volle Konzentration, um auf dem Bildschirm die Buttons zu treffen. Dafür sieht die Grafik ansehnlicher aus.
Positiv (+)
Kurze Strecke elektrisch fahren möglich
Sparsamer Antrieb für die Stadt
Gute Serienausstattung
Negativ (-)
Abstandsregeltempomat regelt nicht bis Stopp
Laut bei starker Beschleunigung
Geschrieben am 30.04.2018 von Patrick Schärli
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