Goodbye Freelander

Der Land Rover Discovery Sport HSE SD4 wird der Nachfolger vom Freelander. Ist er ein würdiger Ablöser, und kann er Punkte sammeln?

Wie schon erwähnt, ersetzt der Discovery Sport den Freelander und soll die Lücke zu den grösseren und teureren Land- und Range-Rover schliessen. Innen wie auch aussen wirkt der Neue eine Klasse grösser als der kleine Land Rover. 184 mm mehr Radstand und 89 mm mehr Aussenlänge lassen ihn nicht mehr so kompakt wirken. Dies gibt sogar Platz für eine dritte Sitzreihe, die für Erwachsene nur auf Kurzstrecken zumutbar sind. Die Aussenhaut gleicht erstmals dem Evoque, doch geht man näher hin zu den Leuchten, sieht man in ihnen die Verwandtschaft zu den grösseren Baureihen.

Ab aufs Land

Nun aber los. Ein Land Rover schreibt sich auf die Fahne, dass er fürs Gelände gebaut ist. Motor starten und der 2.2-Liter-Diesel steht schnell bereit. Man hört ihn kaum, man muss genau hin hören, um seine Verbrennung wahr zu nehmen. Auch in der Start-/Stopp-Automatik muss der Blick auf das Display gerichtet werden, um zu sehen, ob sie aktiv ist. Eigentlich ist es nicht nötig, denn sie funktioniert tadellos. Nun aber ins Gelände. Das Programm „Gebirge“ im Terrain Response, was bei jeder 4×4-Variante Serie ist, (nur der eD4 gibt es als 2WD) wählen. Über Waldwege und über Gesteine kommt der Discovery sehr gut vorwärts, ohne den Fahrer ins Schwitzen zu bringen. Im Terrain Response kann zusätzlich noch auf Schlamm, Sand und Schnee gewechselt werden. Diese Programm helfen mit, besser durch den jeweiligen Untergrund durch zu kommen. Im ganz harten Gelände stösst der Landi dann an seine Grenzen, da ihm Untersetzung, Verschränkung und Bodenfreiheit fehlen. Aber mal ehrlich, braucht es dies in der Schweiz? Nein, die meisten bewegen den Discovery Sport über den Asphalt. Dort fühlt er sich auch wohl. Ganz bequem lässt es sich zu fünft mit dem Briten Kilometer fressen. Die Bezeichnung Sport passt nicht mehr in sein Repertoire, wenn Kurven am Horizont auftauchen. Er schiebt gerne über die Vorderachse und wankt ein wenig um Biegungen. Dies geschieht natürlich erst bei hohen Kurvengeschwindigkeit, denn ein normaler Fahrer kommt fast nie an diese Grenze und fühlt sich genug sportlich unterwegs mit der Abstimmung. Die 9-Stufen-Automatik will nicht immer den richtigen Gang finden. Sie schaltet schnell und lässt den Land Rover gerne knapp über der Leerlaufdrehzahl dahin rollen. Doch bis dahin spürt man jeden Gangwechsel Beim plötzlichen Losfahren braucht der Discovery einen Moment bis er loszieht. Dafür kann die Automatik-Box den Verbrauch in einen angemessenen Rahmen bringen. In Anbetracht von 1.8 Tonnen, der Höhe von über 1.7 m und Leistung von 190 PS ist der Testverbrauch von 7.6 Liter auf 100 km ein guter Wert.

Preise

Für einen Land Rover Discovery Sport sollten mindestens Fr. 36‘100.- auf dem Konto sein. Für Vortrieb sorgt der eD4. Der 2-Liter-Diesel schöpft 150 PS aus seinen Töpfen. Ihn gibt es nur als Handschalter. In der Grundausstattung gehören schon das ESP, neun Airbags, autonomes Notbremssystem, Spurhalteassistent und sogar ein Aussenairbag für die Fussgänger (falls es zu einer Kollision kommt).

Positiv (+)

Gute Sicherheitsausstattung

Gute Geländetauglichkeit

Bequemer Reisebegleiter

Negativ (-)

Spürbare Gangwechsel

Dritte Sitzreihe nur für Kurzstrecke

Geschrieben am 15.08.2015 von Patrick Schärli