Einfache Wahl

Der Kia Stonic 1.0 T-GDI will sich an der jüngeren Käuferschaft orientieren. Gelingt ihm dies, und was kann er noch?

Bei einem Kia Stonic hat man nicht die Qual der Wahl. Erst mal einen Motor aussuchen, hier gibt es nur Benziner. Den frei saugenden 1.4er mit 100 PS gibt es schon länger im Konzern. Neu hingegen der 1-Liter 3-Zylinder, einen turbo- aufgeladenen Otto-Motor mit 120 PS. Mit dem Sauger startet man bei Fr. 19‘700.-, und für Fr. 700.- Aufpreis kriegt man den Turbo. Beide treiben nur die Vorderräder an. Sie  sind jeweils mit der 6-Gang-Box gekoppelt. Einen Automaten sucht man vergeblich. Bei den Ausstattungslinien gibt es auch keine Wahl. Annehmlichkeiten wie Klimaanlage, Tempomat, DAB+ und CarPlay/Android Auto sind da schon dabei. Die nötigen Sicherheitsausstattungen wie Airbags, ESP und Reifendrucküberwachung gehören dazu. In der Options-Liste gibt es drei Posten die man ankreuzen kann. Im „Road-Pack“ für Fr. 3‘000.- kriegt man eine automatische Klimaanlage, ein Navi, einen Notbremsassistent,  einen Toten-Winkel-Überwacher, einen Spurhalter, einen Regensensor, eine Sitz- sowie Lenkrad-Heizung. Das „Style-Pakte“ beinhaltet Start-Knopf, Alu-Pedale, Glasschiebedach, Ledersitze und kostet Fr. 2‘000.-. Zu guter Letzt kann man noch einen Metallic-Anstrich für Fr. 600.- bekommen. Somit steigt der Preis des Kia Stonic nicht über Fr. 26‘000.-. Das Beste gibt es noch oben drauf, Kia gewährt sieben Jahre Garantie.

Nun aber auf die Strasse

Durch den Start-Knopf erwacht der 3-Zylinder sofort zum Leben und man hört im Stand die ungerade Anzahl Töpfe. Einen kurzer Luft-Schnapper beim Gas geben, und der Turbolader geht zur Sache. Der Kia Stonic strebt erstaunlich agil vorwärts, und die Schaltung hilft bei diesem Spiel. Man schaltet gern, denn die Gänge lassen sich präzise und gut führen. Bei Steigungen merkt man dem Koreaner an, dass er nur einen kleinen Motor im Bug hat und man dann gezwungen ist zurück zu schalten. Hat man die passende Drehzahl und ein paar Kurven am Horizont, dann kann der Koreaner durchaus Spass bereiten. Die Lenkung gibt genug Rückmeldung, nur untersteuert er früh und bewegt sich bezüglich Sportlichkeit im Mittelfeld der Kompakt-SUV. Die Autobahn nimmt der Stonic mit gemischten Gefühlen unter die Räder. Zwar hilft er zuverlässig mit Toten-Winkel abdecken und warnt beim verlassen der Spur. Der Tempomat hält die Geschwindigkeit, wenn sie mal eingestellt ist. Auf Verstellungen reagiert er verzögert. Wenn man das Tempo erhöhen will,und man sieht, dass die Wunschgeschwindigkeit erreicht ist, und den Hebel loslässt, beschleunigt der Stonic weiter und braucht eine Weile, bis er sich eingependelt hat. Der kurze Radstand hilft ihm punkto Komfort auch nicht über lange Strecken. Dann doch wieder lieber in die Stadt. Der Kia lässt sich hier wendig durch die Schluchten führen und durch die kompakten Aussenmasse sehr gut parkieren. Der Verbrauch ist mittelmässig, im Test flossen 6.6 Liter über 100 km durch die Einspritzdüsen.

Zuletzt nach Innen

Hier merkt man den günstigen Einstiegspreis. Es wurde viel Hartplastik verbaut. Doch lässt der Stonic sich schnell erfassen, und man kommt sehr schnell zurecht. Sehr gut das Infotainment mit seinen Direkttasten und einfacher Bedienung. Für die vorderen Passagiere bietet der Kia ausreichend Platz und auch zu viert reist man noch recht angenehm.

Positiv (+)

Sehr übersichtliche Preisgestaltung

Gute Lenkrückmeldung

Kompakt für die City

Negativ (-)

Tempomat nicht präzise

Viel Hartplastik

Geschrieben am 25.06.2018 von Patrick Schärli