Sport-lich-age
Der Kia Sportage 2.0 CRDi Style GT-Line betritt als das Erfolgsmodell der Koreaner mit einem Facelift die Schweizer Strasse. Konnte er sich noch steigern?
Der neue Sportage unterscheidet sich ganz klar gegenüber dem Vorgänger. Vorne wandert die Kühleröffnung nach unten und bekommt die Form eines Hundeknochens. In der GT-Line bekommt der Kia jeweils noch vier Eiswürfel, die als Nebelleuchten fungieren. Die restlichen Ausstattungen bekommen nur je eine runde Lampe. Auf dem Weg an der Fahrertür entlang, klappen die Seitenspiegel aus und erhellen die Umgebung. Die Rückseite will ebenfalls begutachtet werden. Erst aus der Weite betrachten. Zunächst fallen die geänderten Rückleuchten mitsamt den Verbindungsstreifen auf und der sehr markante Knick waagrecht im Blech der Heckklappe. Ein paar Schritte auf den Koreaner zu machen, ein paar Sekunden warten, und der Sportage öffnet den Kofferraum von alleine. Ganz ohne Fussschwenk, denn er erkennt den Schlüssel und mit ein paar Pfeiftönen warnt er, dass die Klappe aufgeht. Sehr gut, wenn man ganz schwer beladen ist und somit seinen Ballast in den Kofferraum ablegen kann ohne Fussschwenk oder Schlüssel hervor zu fummeln.
Innen gesteigert?
Die bequeme Einstiegshöhe blieb und wird den meisten Kunden passen. Ein Blick über die Armaturen zeigt eine gehobene Qualitätsanmutung der Materialien. Auch das Anfassen steigert dieses Gefühl. Am Lenkrad muss man sich erst mal durch die Knopfarmada durchwühlen. Hat man sie sich eingeprägt, klappt die Bedienung vom Volant aus sehr gut. Auch in der Mittelkonsole thronen viele Knöpfe, die jedoch gross genug und klar beschriftet sind. Der Touchscreen-Bildschirm machte ebenfalls einen grossen Schritt nach vorne, er lässt sich intuitiv bedienen und macht optisch echt was her. Ansonsten wie anhin: genug Platz für vier Personen mit etwas Zusammenrücken auch fünf. Eine dritte Sitzreihe für Notsitze gibt es für den Koreaner nicht.
Auf die Piste
Per Knopfdruck erwacht der 2-Liter-Diesel-Motor mit seinen 185 PS und 400 Nm Drehmoment. Auf der Strasse enttäuschen die Werte, die in den Papieren stehen, etwas denn es fühlt sich eher nach 150 PS an. Nun mal schauen, was der Sportage um die Kurven bietet. Über 60 km/h fällt auf, dass der Kia aktiv in die Lenkung eingreift, wenn man sich den Markierungen nähert. Wenn sie schlussendlich überfahren werden, ertönt ein Warnton. Auch in Kurven versucht der Koreaner zu korrigieren und dies erschwert es, einen präzisen Radius zu fahren. Entweder schaltet man den Spurhalteassistent ab oder man wechselt per Knopfdruck auf Sport. In diesem Modus spricht der Kia zudem besser aufs Gaspedal an und fährt ordentlich sportlich durch Spitzkehren. Unter den SUVs gibt es bessere, aber auch schlechtere. Der Kia gehört zum vorderen Spitzenfeld. Sport wieder raus und der Motor wird auf Eco getrimmt. Es hilft dem Verbrauch, der sich auf durchschnittliche 7,9 Liter pro 100 km einpendelt.
Preise
Mit dem 1.6er Benziner mit 132 PS steht der Kia Sportage ab Fr. 23‘950.- in der Preisliste. Mit Turboeinsatz erreicht er dann 177 PS (nur mit GT-Line) und verlangt mindestens Fr. 42‘950.-. Die meisten werden zum Diesel greifen (2.0-Liter 136 PS) der ab Fr. 29‘950.- zu haben ist. Top ausgestattet wie der Testwagen kostet er Fr. 44‘950.-.
Positiv (+)
Gute Materialqualität
Heckdeckelöffnung einfach durch Annähern
Gut beschriftete Knöpfe
Negativ (-)
Spurhalter störend bei Kurvenfahrt
185 PS fühlen sich nach weniger an
Geschrieben am 27.06.2016 von Patrick Schärli
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