Anders?

Der Kia Sorento 2.2 CRDi Style aut. kommt mit einem Facelift daher. Was und vor allem wie sich der Koreaner veränderte, soll der Test aufdecken.

Rein vom Äussern her veränderte Kia den Sorento nicht so markant wie manch andere Modelle. An der Front leuchten die Scheinwerfer in einem anderen Licht und die Nebellampen wechseln von rund auf hochkantig. Die Seitenansicht blieb wie beim alten Sorento, also schnell nach hinten und die Unterschiede ausfindig machen. Hier geht es viel einfacher das Neue  zu finden. Die viel schmaleren Rückleuchten und der fehlende Chrom fallen sofort ins Auge. Der Experte sieht noch die Rundungen im Blech, die sich verändert haben,  oder nach aussen gerutscht sind, um dem Sorento einen sportlicheren Abschluss zu geben. Was sich bei der geringeren Höhe von 1735 mm, die im Vergleich zum Vorgänger um 20 mm gesenkt wurde, zum Ausdruck kommt. Länge, Breite und Radstand blieben beim Kia unverändert, was immer noch ein luftiges Innenraumgefühl gibt. Beim Sorento muss hochgestiegen werden, und nimmt man Platz auf den hohen Sitzen, thront man richtig über der Strasse. Wer über die Armaturen schaut, sieht wo der Chrom von der Heckpartie im neuen Kia platziert wurde. Drehregler und Knöpfe umfassen Chromleisten, was zu einer edleren Innenraumanmutung führt. Verschwunden ist auch die Bergabfahrhilfe, die den Sorento bei der Abfahrt auf einer bestimmten Geschwindigkeit hielt. Hingegen schmückt sich der neue Kia mit Assistenten wie Spurhalter und Totenwinkelwarner. Letzterer überwacht den Winkel links und rechts neben dem Sorento auf Autos die ohne Seitenblick nicht gesehen werden. In den seitlichen Rückspiegeln weist der Koreaner mit leuchtendem Dreieck auf die Gefahr hin. Der Spurhalter tastet die Fahrbahn ab 60 km/h auf Markierungen ab. Überfährt der Fahrer die weissen Striche, warnt ihn das System optisch und mit einem Warnton vor der Gefahr. Auf der Autobahn funktioniert dies einwandfrei, doch auf Überlandstrassen kann es nerven. Sobald man sich der Markierung nähert, pfeift der Sorento los. Zum Teil erkennt er auch schwarze Flickflächen auf der Strasse und fängt wie wild an zu warnen. Zum guten Glück lässt es sich abschalten. Neu, aber nur in der höchsten Ausstattungslinie „Style“ erhältlich, das LCD-Display mit Geschwindigkeitsanzeige. Die stellt es ganz konventionell als Uhr, und somit können in der Mitte verschiedene weitere Informationen angezeigt werden.

Geländewagen oder Strassenkreuzer

Nun aber einmal mit dem Sorento fahren. Mittels Startknopf den 2.2-Liter-Diesel (197 PS) zum Leben erwecken. Seine Verbrennungsart versteckt der Koreaner nicht. Auch bei Erreichen der Betriebstemperatur zeigt er stets Präsenz. Auf der Strasse fährt sich der Kia ganz gemütlich ohne grosse Hektik, die liebt er ganz und gar nicht. Denn seine Lenkung spricht in der Mitte ganz schwammig an, es muss ein grosser Winkel überwunden werden, bis er ein bisschen reagiert. Wilder Kurvenräuberei steht dies im Weg. Für Autobahnen ist es jedoch perfekt, denn dies ergibt einen hervorragenden Geradeauslauf. Nun zu seinem Kerngeschäft: zum Gelände. Mit seinem automatischen Vierradantrieb wühlt sich der Sorento hervorragend durch losen Untergrund. Sollte er mal stecken bleiben, hilft dem Fahrer noch die Sperre zwischen Vorder- und Hinterachse um aus dem Schlamassel raus zu kommen. Mit dem 2.4-Benziner steht der Kia Sorento ab Fr. 36‘950.- in der heimischen Garage. Die bessere Empfehlung ist der Dieselmotor, der ab Fr. 42‘950.- erhältlich ist. Zum Einen besitzt er das bessere Drehmoment und die höhere Leistung, zum Anderen nuckelt er weniger Treibstoff (drei Liter laut Herstellerangaben) aus dem Tank.

Positiv (+)

Gute Geländeeigenschaften

Viel Platz im Innenraum

Guter Geradeauslauf

Negativ (-)

Schwammige Lenkung

Nageln des Motors gut hörbar

Geschrieben am 06.04.2013 von Patrick Schärli