Made in Europe

 

Der neue Kia Ceed 1.4 T-GDi DCT Style hat seine Wurzeln in Europa. Kann sich der Kompakte noch mehr an den Golf nähern?

Wie sein Vorgänger wurde der Ceed in Deutschland entwickelt und in der Slowakei hergestellt. Das Design gelang schon mal sehr gut und trifft den europäischen Geschmack. Neu funkeln LED-Lichter vorne wie hinten die Umgebung aus.

Innen klassisch

Der Ceed rückt dem Golf immer näher und kommt bezüglich Wertigkeit und der Materialanmutung mit diesem auf eine Ebene. Die gummierten Flächen fühlen sich sehr gut an, und man findet nirgends einen Grat oder eine schiefe Kante. Auf den Vordersitzen sitzt man schon mal hervorragend und sieht auf gut ablesbare Instrumente. Ganz klassisch und nicht digital wie beim Golf. Hier hinkt der Kia noch etwas nach, wenn man „modern“ eingestellt ist. Der Koreaner lässt sich schnell und intuitiv bedienen, denn die meisten Schalter und Knöpfen sind am erwarteten Ort. Auf der Rückbank finden zwei Personen gut Platz und zur Not kann auch eine dritte für längere Fahrten mit. Ganz klassisch für die Golf-Klasse ist der Kofferraum der 380 Liter fasst. Durch Umklappen der Rücksitze wird der Raum auf 1318 Liter erweitert.

Auf die Strasse

Im Test-Ceed arbeitet der neue 1.4-Benziner mit Turboaufladung. Er holt so 140 PS und 242 Nm raus. Mit Partikelfilter erreicht er die Grenzwerte der Euro 6d-Temp-Norm. Nun lassen wir ihn auch drehen und wecken ihn per Knopfdruck zum Leben. In ganzer Ruhe wartet er auf seine Arbeit. Wir ziehen den Hebel der Automatik ins D und lassen den Kia los rollen. Das Doppelkupplungsgetriebe schiebt die Gänge schnell durch, sodass bei einer Beschleunigung fasst keine Zugunterbrechung da ist. Der Ceed zieht ordentlich nach vorne und der Vortrieb nimmt um Biegungen nicht ab. Ausser man übertreibt es, und bevor der Kompaktwagen über die Vorderräder schiebt, holt ihn das ESP wieder auf Kurs. Das Fahrwerk ist gut abgestimmt und dies ohne adaptive Dämpfer. Ein Head-up-Display gibt es leider für den Ceed nicht. Jedoch jede Menge Assistenten. Also ab auf die Autobahn und testen. Der Kia überwacht zuverlässig den toten Winkel und zeigt dies in den beiden Rückspiegeln an. Er hält den Wagen in der Spur und dies auch um Kurven, doch reagiert er zum Teil bevormundend dem Fahrer gegenüber. Besser läuft es mit dem Abstandsregeltempomat, der den Abstand zuverlässig bis zum Stillstand hält. Fährt der Verkehr wieder los, nimmt auch der Ceed wieder die Verfolgung auf. Mit dem Lenkassistenten nimmt er dem Fahrer viel Arbeit ab, der kann sich etwas zurück lehnen und das Auto walten lassen. Man sollte jedoch jederzeit bereit sein, zu reagieren, auch wenn der Verkehr länger als 10 Sekunden steht, muss man dem Kia zeigen, dass es wieder losgeht. Im Test verbraucht der Kia Ceed 7.3 Liter Benzin auf 100 km, ein guter Wert.

Preise auch europäisch

Der Kia Ceed wechselt für mindestens Fr. 19‘950.- den Besitzer. Als Antrieb dient der 1.4 Benziner mit 100 PS. Den 1.6-Diesel (136 PS) gibt es nur in der höchsten Ausstattungslinie ab Fr. 33‘950.-. Für einen sehr gut ausgestatteten Ceed, wie im Test, sollten Fr. 36‘800.- auf dem Konto liegen.

Positiv (+)

Gutes Fahrwerk

Guter Materialmix

Einfache Bedienung

Negativ (-)

Keine digitalen Instrumente erhältlich

Kein Head-up-Display

Geschrieben am 07.01.2019 von Patrick Schärli