Cee’d gut aus
Der Kia Cee’d 1.6 GDi Style AT macht erfolgreich jagt auf den Golf. Kann der Koreaner den Deutschen nun endlich packen?
Kia stellt den neuen Cee’d vor, der sich in der Golf-Klasse ganz vorne anstellen will. Das Designkapitel gewinnt der Koreaner schon mal für sich. Mit seinem Hundeknochengrill, den frechen Scheinwerfer die weit nach oben gezogen sind, die Chromumrandeten Nebelscheinwerfer und den LED-Rückleuchten (optional) sticht er mehr aus der Masse als der Golf, der über die Jahre schlicht gehalten wurde und schon langweilig wirkt. Auch die sieben Jahre Garantie oder 150‘000 km (davon die ersten drei Jahren unbegrenzte Kilometer) werden die Kunden zu den Händlern locken. Aber Vorsicht, Kia gewährt auf die Audioanlage nur drei Jahre und die Batterie zwei Jahre. VW hingegen bietet auf alles nur zwei Jahre Garantie. Der Punkt geht wieder an Kia.
Cee’d nach innen
Der Innenraum wirkt edel mit den Klavierlackeinlagen. Doch diese Glanzflächen ziehen den Staub magisch an, was schnell nicht mehr sauber aussieht. Die Bedienung und Anordnung der Schalter gibt keine Rätsel auf. Alles lässt sich einfach handhaben und erreichen. Die Gestaltung ist schlicht und überschaubar, wie beim deutschen Konkurrenten. Somit steht es 1:1. Gegen Aufpreis kann im Cee’d eine Lenkradheizung oder auch eine Sitzheizung eingebaut werden. Als Highlight bekommt man im Kia ein LCD-Display (mittig) für die Geschwindigkeitsanzeige, die vergrössert werden kann oder die Zahlen kippt, wenn man beim Automat manuell schaltet. VW stopft dies auch gegen Aufpreis in seinen Golf. In der Basis sitzt auch bei beiden ein Radio mit MP3-CD-Spieler (bei Kia zusätzlich mit USB-Anschluss). Nur die Klimaanlage muss beim Koreaner Fr. 1‘450.- extra bezahlt werden, die beim Deutschen schon dabei ist. Doch der Golf rollt nicht unter Fr. 24‘400.- vom Hof des Händlers, wo der Kia schon mit Fr. 18‘777.- zu Hause steht. Für den Preisunterschied kann man da ein paar Klimaanlagen einbauen. Wieder ein Punkt für Kia in der Kategorie Kosten.
Losfahren
So jetzt den Start-Knopf drücken und der 1.6-Benziner erwacht zum Leben. Kia koppelt auf Wunsch das Aggregat mit einem neuen Doppelkupplungsgetriebe. Im Test schaltet der Automat eher wie ein Wandler, wo hingegen im Golf die Gänge zackiger geschaltet werden. Auch das Handling zählt nicht zu den Stärken des Cee’d. Vorallem die Lenkung gibt zu wenig Rückmeldung. Auch die Verstellung der Lenkkräfte, über den Knopf am Lenkrad, schafft keine Abhilfe. Mit dem freisaugendem Benziner fährt man da auch eher gelassen über die Strassen. Hier müssen die Koreaner noch an der Einstellung schleifen um dem Golf das Wasser zu reichen. Auf den Strassen helfen dem Kia Assistenten um den Strassenrand nicht unbeabsichtigt zu verlassen. Mit einem Warnton und Anzeige meldet er dem Fahrer, dass er die Linie überfährt. Das System reagiert sehr zuverlässig, sogar in Kurven, jedoch zum Teil übersensibel. Die Parkplatzmarkierungen überfährt der Kia extra um automatisch einzuparkieren. Dies bietet der Golf auch und noch mehr, wie z.B. Toten-Winkel-Assistent, Abstandsregeltempomat und Müdigkeitssensor. Da muss der Cee’d noch aufholen. Doch das Preis-/Leistung-Verhältnis stimmt absolut und besonders mit der Garantie kann momentan niemand mit Kia mithalten.
Positiv (+)
Sehr gutes Preis-/Leistungs-Verhältnis
Gute Verarbeitung
Sieben Jahre Garantie
Negativ (-)
Lenkung gibt keine Rückmeldung
Spurhalteassistent reagiert zu sensibel
Geschrieben am 21.10.2012 von Patrick Schärli
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