Cee’d mal her
Der Kia Cee‘d SW 1.6CRDi Style will mit seinem Design und den günstigen Preisen die Europäer vermehrt ansprechen. Kann er überzeugen?
Der Kia Cee’d wurde in Belgien entwickelt und läuft in der Slowakei vom Band. Die Preise sollen aber ganz nach koreanischer Art gestaltet sein. Für Fr. 26‘750.- ist der Kombi 1.6-Liter-Benziner mit 126 PS, inklusive ESP, Klimaanlage, elektrische Fensterheber vorne und hinten, Radio mit USB-Anschluss für MP3-Spieler und Bordcomputer erhältlich. Den grossen Kofferraum bekommt man umsonst. Normal fasst er 534 Liter. Mit umgeklappter Fondbank sind es 1664 Liter. Bezüglich Grösse kann es der Kia mit Citroen C5, VW Golf Variant und Toyota Avensis aufnehmen. Ausserdem sind unter dem Boden im Heckabteil viele kleine Staufächer für Kleinkram. Wer lieber mit einem Diesel unterwegs ist, bekommt ihn für Fr. 31‘250.- mit 1.6 Liter und 115 PS. Ab Werk bekommen die Diesel einen Partikelfilter mit auf den Weg.
Auf Reise
In den letzten Jahren haben die Koreaner aufgeholt. Zwar ist die Materialwahl im Innenraum billig, was sich jedoch angesichts des niedrigen Preises verschmerzen lässt. Die Verarbeitung ist jedoch sehr gut. Es gibt keine Fugen und Grate zu entdecken. Die Bedienung ist auf Anhieb zu verstehen. Es ist alles gut ablesbar, bis auf die Geschwindigkeitsanzeige. Bis 120 km/h zeigt jeder Strich fünf km/h Unterschied an, darüber sind es dann schon zehn km/h Unterschied. Die Vordersitze sind ausreichend für kurze Strecken. Für längere Etappen sind sie zu hart und stützen den Rücken zu wenig. Schade, denn der Ceed’d SW hat alles für eine lange Reise. Zum Beispiel Cuphalter oder Kühlfach im Handschuhfach.
Der tägliche Umgang
Für den täglichen Gebrauch ist er bestens gerüstet. Der Cee’d bietet genug Innenraum für vier Personen. Auch der Kofferraum bietet genügend Stauraum für den täglichen Einkauf. Nur beim Parkieren stören die seitlichen Querträger zwischen C- und D-Säulen, die die Parkpiepser zum Opligatorium machen. Sonst ist die Karosserie sehr übersichtlich. Der im Testwagen montierte 1.6-Liter-Diesel-Motor, ist ein treuer Begleiter. Das Drehmoment von 255 Nm verhelfen dem Cee’d zu lebhaften Temperament. Nicht ganz überzeugen kann die Bezeichnung SW (Sporty Wagon). Sportlich lässt sich der Kia nur begrenzt fahren. Im Grenzbereich untersteuert er schnell und das rigoros eingreifende ESP lässt kein Quertreiben zu. Trotz vier-Gang-Wandler-Automat konsumierte der Cee’d im Test nur 7.2 l/100km.
Sieben Jahre Garantie
Bei Kia bekommt man sieben Jahre Garantie. Diese Angabe sollte man mit Vorsicht geniessen. Nach genaueren Hinsehen kriegt man nur fünf Jahre Garantie mit maximal 150‘000 km. Die ersten drei Jahre sind sogar unbegrenzt. Plus zwei Jahre gibt es für Motor und Getriebe (max. 150‘000 km). Mit der Garantieleistung hat Kia die Europäer überholt. Damit wollen sie ihre Qualität unterstreichen.
Positiv (+)
Geringer Verbrauch
Gutes Preis-/Leistungsverhältnis
Hochstehende Verarbeitung
Negativ (-)
Teils billig wirkende Materialien
Nach hinten etwas unübersichtlich
Geschrieben am 11.06.2009 von Patrick Schärli
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