Electric fürs Volk

Der Hyundai Kona electric Vertex kommt mit grosser Reichweite zu einem Preis der sich sehen lässt. Kann er ein paar Käufer auf seine Seite holen?

Hyundai macht das ja schon nicht schlecht. Nimmt den normalen Kona und elektrifiziert ihn. Erkennen kann man ihn nur durch Schriftzüge und den geschlossenen Kühlergrill vorne. Auch mit dem Einstiegspreis von Fr. 46‘990.- kommt der Koreaner dem Volk schon näher in das Budget mit einer theoretischen Reichweite von 449 km.

Innen ganz normal

Auf die Schnelle sieht der Innenraum wie die konventionellen Brüder aus. Natürlich braucht es andere Anzeigeinstrumente um den Batteriestand oder auch die Restdistanz anzuzeigen. Es wird alles klar dargestellt, inklusive Zustand ob von der Batterie Strom gezogen wird oder wieder zurückgeführt wird. Grosser Unterschied noch zu den Verbrenner, auf der Mittelkonsole gibt es keinen Hebel für die Fahrstufen sondern nur Tasten an die man sich zuerst etwas gewöhnen muss. Doch dies geht schnell, denn es gibt nur P, D, N und R. Die Bedienung des Infotainment geht wie bei anderen Hyundai-Modellen einfach von der Hand inklusive CarPlay und AndroidAuto. Auf den Vordersitzen sitzt man im Kona angenehm hoch und überblickt die Strasse. Im Fond wird es etwas enger, denn durch das Unterbringen der Batterie rückt die Bank drei Zentimeter nach vorne. Auch auf 29 Liter Kofferraumvolumen muss man verzichten. Doch im Alltag fällt dies nicht so ins Gewicht.

Aufladen und los

Die Batterie fasst 64 kWh und soll mit einer CCS-Ladestation innerhalb von 54 Minuten auf 80 % voll sein. An einer Wallbox zu Hause, 3.6 kW und 16 Ampere, würde der Akku in 18 Stunden von 0 auf 100 % sein. Natürlich kann der Kona auch an der Haushaltsteckdose geladen werden. Jedoch geht der Ladevorgang von leer auf voll durchschnittlich 35 Stunden. Doch meist fährt man ja täglich nicht 450 Kilometer und mit Pendlerstrecken von 50 km kriegt man den Akku in den Abstellzeiten wieder voll. In der Öffentlichkeit gibt es immer mehr von den Wallboxen zum Laden. Auch wenn man einkaufen geht im Tivoli oder auch beim Lidl, dann kann man sein Koreaner zusätzlich aufladen. Nun aber jetzt auf die Strasse, die Anzeige zeigt noch 458 km. Reicht theoretisch von Zürich bis nach Lausanne und wieder zurück. Im Test reizen wir es nicht aus und fahren nicht bis der Akku leer ist. Doch die Berechnung mit der Anzeige und der tatsächlich gefahrenen Strecke, stimmt die Restmenge überein. So jetzt ein Tritt auf das Pedal und die 204 PS auf die Vorderräder loslassen. Auf trockene und gerade Strasse springt der Kona nach vorne und drückt die Passagiere in den Sitz. Doch kommen Feuchte oder Radien hinzu, dann drehen die Räder durch und das ESP greift ein. Somit ist man ganz flott unterwegs und Schluss ist theoretisch erst bei 167 km/h. Ein Arsenal an Assistenten bringt der Hyundai natürlich auch mit. Neben Toten-Winkel und Spurhalter, hält der Koreaner auch den Abstand zum Vordermann auf der Autobahn.

Preise

Hier gibt es nicht viel zu sagen. Mit Fr. 46‘990.- ist man dabei. Eine Ausstattungslinie höher kostet Fr. 52‘200.- und Optionen gibt es nur bei der Lackierung und Räder. Garantie gibt es während fünf Jahren und für die Batterie gibt es acht Jahre oder 200‘000 km.

Positiv (+)

Grosse Reichweite

Altagstauglich

Garantie

Negativ (-)

Lange Ladezeiten

Kraft kommt nicht immer auf Strasse

Geschrieben am 23.10.2019 von Patrick Schärli