Kleiner Bruder?

Der Hyundai Kona 1.6 T-GDi Launch Plus kommt als kleiner Bruder des Tucson zu uns. Wie schlägt er sich im boomenden Kompakt-SUV-Markt?

Sehr viele Käufer steigen mittlerweile von Kompakt-Vans auf die SUV-Pendants um. Der ix20 verschwindet als Van und macht Platz für den Kona. Zum Glück schnitzen die Koreaner nicht einfach einen kleinen Tucson zurecht. Mit seiner eigenen Front sticht er nicht nur bei Hyundai heraus, sondern auch unter seinen Mitbewerbern. Der Kona lässt sich sogar zweifarbig bestellen, wobei das Dach abgesetzt wirkt.

Innen Pep?

Die Sicherheitsgurte setzen schon mal ein Zeichen. Sie sind in derselben Farbe gehalten wie die Aussenhaut. Denselben Ton zieren die Gebläsedüsen, Startknopf und den Raum um die Getriebebox. Sonst ist alles im Hyundai schlicht gehalten, und man kommt recht schnell klar mit der Bedienung. Was besonders dem aufgesetzten Infotainment gilt. Es ist leicht verständlich aufgebaut und man kommt mit dem Haussymbol oben links immer wieder zum Ursprung zurück. Ein grösseres Studium brauchen die Tasten auf dem Lenkrad. Fahrer und Beifahrer sitzen im Kona bequem und geniessen bei diesem heissen Wetter die Sitzbelüftung. Auf der Fondbank kommen die grösseren Passagiere mit ihrem Haupt nah an das Dach. Leider kann der Koreaner nicht mehr wie im ix20 die Rückbank in der Länge verstellen. Der Kofferraum schluckt durchschnittliche 361 bis 1143 Liter.

Ab auf die Piste

Im Test-Kona treibt der 1.6-Benziner den Kompakt-SUV an. Der lässt sich nur mit dem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe und Vierrad bestellen. Somit kommt der Preis auf mindestens Fr. 30‘900.-. Voll ausgestattet, wie im Test, kommt der Preis auf 35‘900.-. Nun aber auf die Strasse mit dem Hyundai. Auf den ersten Metern gefällt schon mal die spitze Gasannahme. Sie gibt das Gefühl richtig Dampf (177 PS) unter der Haube zu haben. Wenn es Richtung Drehzahlbegrenzung geht, flacht das Gefühl etwas ab. Der Koreaner schaltet geschickt und schnell in die nächsten Gänge und es gibt fast keinen Zugunterbruch. Um Kurven macht der Kona richtig Spass, denn sein Fahrwerk bleibt stoisch auf der Strasse und die Lenkung gibt genug Rückmeldung. Nur der begrenzte Seitenhalt der Sitze spielt den Spassverderber. Ein paar Assistenten bietet der Koreaner auch. Die beschränken sich auf Spurhalter, Toten-Winkel und Fernlicht. Abstandsregeltempomat gibt es nicht, dafür ein Head-Up-Display und dies in Farbe. Leider gibt es die Assistenten (ausser Spurhalter) nur in der höchsten Ausstattungsstufe. Eher störend ist: Ein automatisches Notbremssystem mit Fussgängererkennung gibt es auch nur in der teuersten Ausstattung.

Preise

Es gibt nur noch einen zweiten Benziner für den Kona. Der 1-Liter-Benziner mit 120 PS. Den gibt es nur in Kombination mit Handschalter und Vorderradantrieb. Ab Fr. 17‘990.- steht der Koreaner dann in der Garage.

Positiv (+)

Infotainment einfach bedienbar

Sehr gute Gasannahme

Farbliche Akzente

Negativ (-)

Assistenten nur in höchster Ausstattung zu haben

Wenig Platz im Fond für Grossgewachsene

Geschrieben am 11.08.2018 von Patrick Schärli