On Tourneo

Mit dem Ford Tourneo Courier Titanium 1.0 EcoBoost auf Tour. Was bietet der kastige Kölner alles?

Der Courier ist der kleine Bruder des Conect. Die Form teilen sie sich, aber die Grundmasse sind beim Courier enger. Bei der Abholung des Fords sehe ich die Farbe des Wagens zum ersten Mal. Der Testwagen trägt den Ton „Iceberg“, ein helles Blau. Als Mann fängt man mit der Farbe nicht viele Freunde ein, ausser man ist vom anderen Ufer. Bei den Frauen kriegt man ein paar Stimmen.

Unterwegs

Drehen wir erst einmal eine Runde. Unter der Motorhaube arbeitet der 3-Zylinder-Eco-Boost-Benziner. Der schon zum dritten Mal in Folge ausgezeichnete Motor leistet im Tourneo 100 PS. Wenn er einmal arbeitet, muss man schon genauer hin hören, um die ungeraden Töpfe zu vernehmen. Der Motorraum ist erstaunlich gut gedämmt. Mit dem Leergewicht von 1260kg muss der Kölner schon etwas kämpfen. So ganz locker dreht der Benziner nicht hoch, was sicher auch der grossen Stirnfläche geschuldet ist. Mit fleissigem Schalten bewegt man den Ford recht gut vorwärts, und der Testverbrauch muss sich auch nicht verstecken. Mit 6.5 Litern auf 100 km gehört er zum guten Durchschnitt. Nun kommen die ersten Kurven. Ford ist bekannt für gutes Handling, und dies hält auch der Tourneo ein. Er lässt sich gut über die Ideallinie zirkeln, bis er im Grenzbereich auf Untersteuern wechselt. Sollte es der Fahrer allzu sehr übertreiben, holt ihn das serienmässige ESP wieder auf den Kurs.

Innen Grosszügig

Wer sich einen Ford Tourneo zulegt, der kauft ihn in erster Linie wegen des Platzes innen. Auf allen fünf Plätzen gibt es genug Raum für Beine und vor allem die Köpfe. Über dem Fahrer sitzt ein Fach für Kram. Dieser findet an vielen Stellen im Kölner Platz. Wer davon ganz viel braucht, legt die Rücksitze um und steigert das Volumen von anfänglich 708 Liter auf 1656 Liter. Sicher auch ein Kaufargument sind die seitlichen Schiebetüren, die es erleichtern die Kinder auf die Sitze zu schnallen. Bestens auch für enge Parklücken. Wieder zurück auf den VIP-Platz vor dem Lenkrad. Lässt man die hohe Sitzposition ausser Acht, hat man das Gefühl, im Fiesta zu sitzen. Also keinen Schein von Lieferwagenflair. Das Ablesen der Instrumente und die Bedienung am Lenkrad klappt schnell – was man von den vielen Tasten auf der Mittelkonsole nicht behaupten kann. Es braucht eine gewisse Eingewöhnungszeit. Der kleine Bildschirm hilft der Übersichtlichkeit ebenfalls nicht.

Gutes Preis-/Leistungsverhältnis

Ab Fr. 18‘190.- steht der Ford Tourneo vor der eigenen Haustür. Wie im Test übernimmt der 1-Liter-Benziner den Antrieb. Für die Sicherheit sorgen sechs Airbags, ABS und ESP. Das meiste was gebraucht wird, ist mit dabei, so auch elektrische Fensterheber. Nur auf Klimaanlage (Fr. 1‘350.-) und Radio (Fr. 378.-) muss verzichtet werden. Greift man eine Ausstattungsstufe höher, kriegt man  das inklusive und noch zusätzlichen Komfort. Mit dem gleichen Antrieb kriegt man den Kölner für Fr. 20‘190.-. Für Diesel-Freunde gibt es ihn mit dem 1.5 (ab Fr. 19‘990.-) oder 1.6 (ab Fr. 21‘790.-).

Positiv (+)

Viel Platzt innen

Gutes Handling

Guter Verbrauch (1-Liter-Benziner)

Negativ (-)

Viele Tasten auf Mittelkonsole

Kleiner Bildschirm

Geschrieben am 19.11.2014 von Patrick Schärli