Dunkle Seite
Der Ford Mustang Dark Horse kommt als echter Amerikaner zu uns in den Test. Holt er uns trotz der elektrischen Konkurrenz mit mehr Drehmoment noch ab?
Wir wurden auf der Strasse angesprochen als wir den Mustang parkierten. Ist der elektrisch angetrieben? Wir verneinten und erklärten, der beherberge einen klassischen V8-Motor unter der Motorhaube. Ganz unschuldig ist Ford an dieser Frage ja auch nicht, denn bei uns wird ja auch der Ford Mustang Mach-E angeboten mit rein elektrischen Antrieb. Wir freuten uns wie kleine Kinder wieder einen richtigen Mustang zu fahren.
Erst einmal auf die Piste
Knopfdruck und der 5-Liter-V8 startet und holt uns im Stand schon mit seinem klassischen bollern ab. Sorry an die elektrische Fraktion! Das sind noch echte Emotionen, bevor überhaupt ein Meter gefahren wurde. Der Ford Mustang bollert echt klasse aus den vier Endrohren und holt auch die Umwelt ab mit freudigen Gesichtern in Richtung Amerikaner. Nun wollen wir aber noch mehr erleben und greifen zum Schalthebel. Erwartungsgemäss in den heutigen Testwagen sitzt da eine Automatik. Doch nächste sehr positive Überraschung, hier sitzt eine 6-Gang-Box und wir müssen auch noch mit der Kupplung arbeiten. Das verspricht noch eine innigere Verbindung mit der Maschine. Erster Gang einlegen und Kupplung langsam kommen lassen und der Mustang zerrt hier nicht zu fest an den Waden und das Pedal lässt sich mit recht einfacher Kraft treten. Auch die Gänge flutschen nur so durch ohne sich in irgendeiner Gasse zu verirren. Wir werden warm mit dem Ford und der Motor auch und wir sehen eine Gerade und wollen nach vorne beschleunigen. Auf nasser Fahrbahn sollte man aufpassen, denn das Heck kommt schnell ins schwingen. Denn der Mustang wirft 454 PS und 540 Nm über die Kardanwelle an die Hinterräder. Die Elektronik hält dies im Griff, doch ungeübte kommen kurz in einen Schreck. Für Profis lässt sich der Helfer auch ausschalten und man kann mit einem riesen Gaudi um Kurven huschen. Nur leider sind unsere Strassen ein wenig zu eng für den Amerikaner. Dort geniesst man ja bekanntlich ja auch lange Geraden und dies kann der Mustang auch recht gut. Klar seine Federung packt den Fahrer und Beifahrer nicht in Watte. Doch kommt man nicht mit einem kaputten Rücken am Zielort an. Mit dem Abstandsregeltempomaten sorgt der Ford für noch mehr Entspannung, denn er hält zuverlässig den Abstand zum Vordermann. Die Reise kann nicht zu lange gehen ohne wieder an die Tankstelle ab zu biegen. Bei uns im Test braucht der Amerikaner dann doch stolze 14 Liter Benzin auf 100 km. Durch den 61 Liter grossen Tank kommt der Mustang so auf nur 430 km Aktionsradius.
Moderne kommt auch an
Im Mustang kommen natürlich auch Displays zum Einsatz. Vor dem Lenkrad wird alles digital angezeigt und die Anzeige kann variiert werden. Beim Infotainment kommt alles was Ford heute zu bieten hat. Die Smartphones werden per CarPlay und AndroidAuto gespiegelt. Was aber nervt ist die Klimabedienung, die auch nur über den Touchscreen funktioniert. Wenn man die Heckscheibenheizung einstellen will, muss dies getoucht werden. Was aber nicht ganz klar ersichtlich ist ob sie an oder aus ist, denn die Kontrolllampe ist ganz klein.
Preise
Den Ford Mustang bekommt man in der Schweiz ab Fr. 66’500.-. Wie bei uns im Test als Dark Horse kommt der Einkauf auf fast Fr. 80’000.-.
Positiv (+)
Emotionen pur dank V8
Federung lässt auch längere Reise zu
ESP lässt kleine Heckschwenks zu
Negativ (-)
Kleiner Aktionsradius
Keine Knöpfe für Klimaanlage
Geschrieben am 30.07.2025 von Patrick Schärli
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