Klein will ganz gross
Der Ford Fiesta Titanium 1.0 100 PS Automatik steigt mit einem frischem Anstrich ins Rennen der Kleinwagenklasse. Wie gut ist er?
Mit dem Trend zu den SUVs geht die Kleinwagenklasse vollkommen unter und dies ganz zu unrecht. Mit ihnen gelingt die Parkplatzsuche viel besser und mittlerweile sind sie gut ausstattbar. So auch der Ford Fiesta, der sich damit nicht mehr als billiger Kleinwagen verkaufen muss.
Fleissige Assistenten
Der Ford Fiesta spielt bei den Grossen mit. Er erkennt die Fahrspuren und hilft dem Fahrer mit Lenkimpulsen, innerhalb der Markierungen zu bleiben. Für die flotten Kurvenfahrten stört die aktive Hilfe allerdings, und man schaltet sie ab. Dann umkreist der Fiesta die Radien richtig sportlich. In Köln haben sie den Kleinwagen sehr gut abgestimmt und vermitteln somit die Freude am Fahren. Damit man nicht zu schnell unterwegs ist, sucht die Kamera den Strassenrand nach Temposchilder ab und zeigt diese recht zuverlässig im Bordcomputer an. Das Layout des Fahrwerks lässt auch gemütliche Fahrten zu, ohne hibbelig zu werden oder den Insassen grobe Stösse auszuteilen. Also mal mit dem Ford ab auf die Autobahn. Hier kann der Fiesta dem Verkehr locker folgen oder das eingestellte Tempo halten. Das System funktioniert gut und trägt zu einer gelassenen Fahrt bei. Leider schaltet der Assistent unter 30 km/h aus, und der Fahrer muss selber bremsen. Erst ab 40 km/h lässt sich der Abstandsregeltempomat wieder einschalten. Etwas nervig für Stopp and Go-Verkehr. Wieder im Fluss warnt der Kleinwagen vor Autos die sich im toten Winkel befinden. Falls die Fahrt viel zu lange dauert und der Fahrer Müdigkeitserscheinungen zeigt, mahnt ihn der Ford zu einer Pause. Also ab zur Tankstelle. Im Test schluckte der Fiesta 6.6 Liter auf 100 km. Der Wert geht in Ordnung mit der gebotenen Leistung und dem Automaten. Dies war früher eine schlechte Kombination bei einem Kleinwagen. Der Ford beweist das Gegenteil, er hängt sehr gut am Gas und beschleunigt gut. Nur oben raus geht ihm die Luft aus. Nun ist es schon Dunkel und wir machen uns auf den Weg zurück in die Stadt. Ganz komfortabel schaltet das Fernlicht automatisch ein und wieder aus. In der City kann man den Ford Fiesta automatisch parkieren lassen. Einzig das Gas- und Bremspedal muss man noch selbst betätigen.
Bei Tageslicht
Alle sind über Nacht erholt und die Sonne erwärmt die Luft. Wir haben einen klaren Blick auf den neuen Wagen. Beim Ford Fiesta gab es mit dem Facelift nur leichte Retuschen an Front und Heck. Im Innenraum änderte sich mehr. Die Instrumente vor dem Fahrer bekamen mehr Farben, grössere Anzeigen und die Höhlen verschwanden. Es können jetzt mehr Informationen schneller abgelesen werden. Die vielen Tasten auf dem Lenkrad brauchen etwas Eingewöhnung, was besonders die Tasten für die Radioeinheiten betrifft. Die Lautstärke ist auf der linken Seite und Vor- und Rückwärts auf der rechten. Das Infotainment lässt sich jetzt mit weniger Tasten und mittels Touch bedienen. Zeitgemäss kommt zudem die Anbindung des Smartphones über Apple CarPlay und Android Auto.
Preise
Der Ford Fiesta steht ab Fr. 14‘800.-, ausgestattet mit dem 1.1 Benziner und 70 PS, in der Liste. Der Testwagen kommt auf knapp Fr. 25‘000.-.
Positiv (+)
Sehr gutes Fahrwerk
Viele Assistenten erhältlich
Guter Automat
Negativ (-)
Spurhalter störend bei Kurvenfahrten
Tempomat regelt nicht bis zum Stopp
Geschrieben am 09.04.2018 von Patrick Schärli
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