Sport oder Eco?
Der Ford Ecosport 1.5 Ecoblue AWD Titanium kommt überarbeitet zu uns und soll besser auf die Europäer zugeschnitten sein.
Der Name Ecosport ist ein Widerspruch in sich. Normalerweise kann ein Auto sparsam oder sportlich sein. Kann dies Ford vereinen? Nun, dazu später mehr. Erst holen wir die Geschichtsbücher hervor. Der erste Ford Ecosport kam 2003 auf den Markt. Er basierte auf dem Fusion und wurde für die Schwellenländer konstruiert. In Südamerika verkauft sich das Modell sehr gut. 2014 holten sie ihn nach Europa und stellten ihn in die Showräume. Anfangs passte das Qualitätsgefühl im Innenraum nicht zum europäischen Standard, was ein Jahr später durch Ausbessern behoben wurde. Nun steht eine grössere Überarbeitung. Neuerdings lässt er sich auch mit einem Vierradantrieb kombinieren.
Innen: Niveau erreicht
Im Innenraum stieg die Qualitätsanmutung auf das Niveau der anderen europäischen Ford-Modelle. Die Instrumente kommen dem Fahrer aus dem Fiesta sehr bekannt vor. Sie lassen sich gut ablesen und geben ein spezielles Flair mit ihren hellblauen Zeigern. Die Mittelkonsole wurde gewaltig entschlackt und aus dem Knöpfen-Wahnsinn sind nur noch ein paar für das Wichtigste übrig geblieben. Über den freistehenden Touch-Bildschirm lässt sich das Infotainment einfach bedienen. Es stellt zudem die Inhalte per CarPlay und AndroidAuto des Smartphone dar. Was erstaunlich ist: Für einen Mini-SUV bietet der Ecosport viel Platz für vier Personen. Klar, die in der ersten Reihe sitzen etwas besser als in der zweiten. Hier kann sich jedoch keiner über Platzmangel beschweren. Den Tribut an den Platz zollt der Kofferraum, der dann nur noch Einkaufstaschen aufnehmen kann. Er fasst 320 Liter und bei umgeklappten Rückbank 1145 Liter. Was dem Ford vom Vorgänger noch blieb, ist die links angeschlagenen Hecktür. Tipp an die, welche ihn öffnen wollen. Der Entriegelungsknopf befindet sich auf der rechten Seiten auf der Höhe der Rückleuchten.
Auf der Strasse
Lassen wir den Ford Ecosport mal auf die Strasse. Wie von den Kölnern gewohnt dribbelt der SUV gekonnt um Kurven, wo ihm auch der Allrad hilft, die Spur zu halten. Übrigens den gibt es nur mit Schaltgetriebe, wer einen Automat wünscht, muss zum Vorderrad-angetriebenen 1-Liter-Benziner (125 PS) greifen. Den 4×4 gibt es nur mit dem 1.5-Diesel (125 PS). Er beschleunigt den Ecosport ordentlich vorwärts, wenn er mal das Turboloch überwunden hat. Unter 1800 Umdrehungen geht mal erst nichts, man hat das Gefühl, er kriegt zu wenig Luft. Mit den entsprechenden Drehzahlen zieht der Ford die Passagiere richtig vorwärts. Nun zur Ausgangsfrage: Wie Sportlich ist er in seinem erreichbaren Rahmen und wie Eco? Es gibt noch sparsamere als den Ford, doch im Test verbrauchte er nur 6.1 Liter auf 100 km. Ein mehr als akzeptabler Wert.
Preise
Für Fr. 19‘900.- steht der Ford Ecosport mit dem 1-Liter-Benziner (125 PS) vor der Haustür. Der stärkste Benziner kommt mit dem gleichen Hubraum aus und bietet 140 PS (ab Fr. 24‘100.-). Den Diesel mit 100 PS und Vorderradantrieb erhält man ab Fr. 22‘300.-. Für den 4×4 sind Fr. 2‘500.- Aufpreis fällig.
Positiv (+)
Viel Platz für vier
Gute Abstimmung des Fahrwerks
Gute Verbrauchswerte
Negativ (-)
Kleiner Kofferraum
Spürbares Turboloch
Geschrieben am 09.09.2018 von Patrick Schärli
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