Kleiner italienischer Jeep
Der Fiat 500X Cross Look 1.4 MultiAir AT9 passt sehr gut zum heutigen Trend zu den kompakten SUV. Mag er alle Erwartungen zu erfüllen?
Seit 2014 gibt es den Fiat 500X, der sich die Technik mit dem Jeep Renegade teilt, auf dem Markt . Der Italiener verkauft sich gut. Bei der äusseren Überarbeitung in diesem Jahr bekam er nur etwas Schminke. Tiefgründiger ging es unterem Blech vor. Dort sitzen jetzt Motoren, welche die neue Norm 6d-Temp erfüllen.
Innen erst mal nichts Neues
Wenn man in den Fiat 500X einsteigt, kommt man sich vor wie im Vorgänger. Nichts Neues, alles am gewohnten Platz. Für die Eingefleischten kein Problem, die können gleich loslegen. Die Neuen müssen sich erst mal orientieren. Um die Geschwindigkeit ab zu lesen, muss man sich erst daran gewöhnen. Erstens befindet sie sich auf der linken Seite und zweitens so klein, dass es sich schwierig gestaltet, sie auf die Schnelle ab zu lesen. Abhilfe schafft die digitale Anzeige in der Mitte. Viel besser klappt es mit dem Infotainment. Das Uconect lässt sich gut mit dem Touchscreen bedienen und spiegelt jetzt neu per CarPlay und AndroidAuto das Display des Smartphone in den Fiat. Sehr vorbildlich: Die grossen Drehräder für die Klimaautomatik im 500X. Für das Wohlfühlen sorgen zudem das Platzverhältnis und die Sitzhöhe auf den vorderen Sitzen. Hinten kommen dann engere Verhältnisse vor. Was da an Platz gespart wurde, kam dem Kofferraum zugute.
Auf die Piste
Der 1.4-Liter-Turbo-Benziner bewegt den 500X ordentlich vorwärts. Mit 170 PS auf dem Datenblatt erwartet man mehr, als dann gefühlt auf die Strasse kommt. Doch das Aggregat macht seinen Job gut. Um Kurven fährt der Fiat sicher ohne irgendwelche sportliche Ambitionen hervor zu rufen. Die 9-Stufen-Automatik schaltet fleissig ihre Gänge, braucht jedoch einen Moment, um in einen anderen Gang zu wechseln, was etwas unangenehm ist beim Abbremsen auf Ampeln zu. Durch die Pause im Leergang rollt der Italiener mehr, und man bremst mehr. Wieder eingekuppelt, gibt es dann wieder eine spürbar grössere Verzögerung, und man lässt das Pedal wieder leicht los. Es kommt auch auf der Autobahn vor, wenn man den X rollen lässt, dass die Automatik das Gefühl hat sie sollte jetzt vom neunten in den achten zurück schalten. Hier ist er sonst ein guter Begleiter. Mit dem Spurhalter und dem Toten-Winkel-Assistent fühlt man sich gut aufgehoben. Über Kilometer kann man entspannt den Tempomat laufen lassen. Leider gibt es keinen Abstandsregeltempomat. Doch wieder zurück in die Stadt. Hier fühlt der Fiat sich doch noch am wohlsten. Zum Parkieren braucht man zwar Hilfe hinten mit Parkpiepser oder Kamera, aber sonst kommt man überall durch. Weniger erfreulich ist der Verbrauch von 8.3 Liter Benzin auf 100 km. Es ist sicher der Automatik und 4×4 geschuldet, doch für ein Stadt-Auto sollte der Durst etwas geringer sein.
Angemessene Preise
Wer in seiner Kasse mindestens Fr. 18‘990.- hat, dem gehört der Fiat 500X mit dem 1.6-Benziner und 110 PS. Die Preise für den 1.3-Diesel beginnen bei Fr. 24‘400.-. Für einen gut ausgestatteten Italiener, wie im Test, sind knapp Fr. 34‘000.- fällig.
Positiv (+)
Kompakte Masse für die Stadt
Gute Platzverhältnisse
Smartphone Anbindung
Negativ (-)
Mittelmässige Fahrwerksabstimmung
Etwas hoher Verbrauch
Geschrieben am 10.10.2018 von Patrick Schärli
Neueste Kommentare