Italienischer SUV
Der Alfa Romeo Stelvio Veloce Ti ist die italienische Antwort auf Audi Q5, BMW X3 und Mercedes GLC. Kann er da mithalten?
Eine Studie wurde schon 2003 in Genf vorgestellt, doch erst verfolgten die Italiener die Entwicklung nicht mehr. Die Jahre vergingen und der Stelvio kam dann 14 Jahre später zu den Händlern. Der Name bezieht sich auf den höchsten Pass in Italien, das stilfser Joch auf Italienisch Passo dello Stelvio. Vielleicht wollen die Entwickler von Alfa Romeo hoch hinaus. Mal testen was da dran ist.
Und los
Zuerst aber einsteigen und eine Kostprobe nehmen vom Innenraum. Ganz bequem geht der Einstieg in den Stelvio ohne sich hinunter plumpsen zu lassen. Wie auch beim Aussteigen muss man keine Kletterübung vollbringen. Auf den Sportsitzen wird man gleich umklammert und verspricht schon mal viel Seitenhalt. Zum Glück können die Seitenwangen aufgepumpt oder Luft abgelassen werden, so finden auch noch festere Personen eine Position, die nicht unbequem ist. Hinter dem Lenkrad schauen immer noch ganz klassisch zwei Tuben zu uns mit Anzeigen für Drehzahl und Geschwindigkeit. Doch die Moderne kommt auch in den Alfa Romeo. Zwischen den Tuben gibt es eine farbige Digitalanzeige, die viele Informationen anzeigt. Das Infotainment kann dank Breitbild mehr anzeigen für seine Grösse. Die Menüstruktur im Italiener ist nicht immer logisch, doch lässt es sich per Touch oder auch per Dreh-Drück-Schiebe-Knopf bedienen. Es versteht sich auch mit CarPlay oder AndroidAuto. Im Fond finden zwei Passagiere genug Platz um sich auch für längere Fahrten wohl zu fühlen. Für mittlere Reisen mit dem Stelvio können auch drei Personen mit. Leider können aber keine drei Kindersitze montiert werden. Der Kofferraum bietet mit seinen 525 Liter auch eher Platz für eine Reise zu Viert. Für eine grössere Transportaufgabe können die Rücksitze umgeklappt werden und erreicht dann ein Volumen von 1600 Liter. Nun wieder zurück hinter das Lenkrad. Hier sind die Knöpfe klar beschriftet. Nur den Start-Knopf sucht man erstmal, da man ihn irgendwo beim Schalthebel oder Armaturenbrett erwartet. Im Alfa Romeo sitzt der Knopf auf dem Volant.
In Fahrt
Der 2.0-Liter Benziner meldet sich mit sportlichen Ton zum Dienst. Zum Glück ist der Ton nicht zu aufdringlich um nur Kopfschüttelnd die Umwelt auf sich zu ziehen. Der Alfa zieht gut voran ohne nervös auf den Fuss des Fahrers zu reagieren. Doch wenn es den Fahrer überkommt und das Pedal gegen den Boden drückt, dann zieht der Stelvio mit seinen 280 PS richtig nach vorne. Klar in einem Sportwagen geht mehr, aber die haben auch viel mehr Leistung und sind viel flacher. Wer sich trotzdem nach mehr Leistung sehnt, kriegt dies mit 510 PS im Quadrifoglio. Unser Test-Stelvio fährt sich hervorragend auch durch Kurven. Auf der Autobahn hoppelt er dafür etwas über Bodenwellen. Er unterstützt den Fahrer dafür mit Abstandsregeltempomaten oder Spurhalter. Nun aber zurück zu unserer Tankstelle. Hier wird abgerechnet. Im Test flossen 9.8 Liter Benzin durch die Einspritzdüsen. Wer den Stelvio fordert geht nicht unter 12 Liter nach Hause.
Preise
Der Einstieg bildet der 2-Liter-Benziner mit 200 PS und Fr. 54‘990.-. Der Diesel (2.2-Liter und 190 PS) liegt Fr. 1‘000.- darüber. Den Benziner mit 280 PS bekommt man ab Fr. 74‘990.-. Den Quadrifoglio gibt es ab Fr. 111‘990.-.
Positiv (+)
Sportliches Handling
Genug Platz für vier
Gute Bedienung mit Dreh-Drück-Schiebe-Knopf
Negativ (-)
Kein Platz für drei Kindersitze hinten
Etwas straff für die Autobahn
Geschrieben am 12.05.2021 von Patrick Schärli
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