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Karl Enjoy 1.0

Test

Karl von Opel

Der Opel Karl Enjoy 1.0 bekommt auch einen Vornamen aus der Familie von Opel, wie der Adam als Modellbezeichnung. Was kann der Kleinwagen alles?
Meine Tochter bekam den Opel Karl lieb. Nicht unbedingt weil er klein und knuffig ist. Auch nicht weil der Kleinstwagen in Rot dasteht. In den letzten Monaten hiessen ihre Stofftiere immer Karli. Da war die Freude gross, dass sie mit ihrem Karli im Karl mitfahren durfte.
Ein Blick hinter die Kulissen
Der Opel Karl basiert auf dem koreanischen Chevrolet Spark. Dies sieht man dem Deutschen von aussen nicht an und schon gar nicht im Innenraum. Wer die Bedienelemente aus Adam und Corsa kennt, kommt sofort mit dem Karl zurecht. Für diese Preisklasse glänzen Materialgüte und Verarbeitung. Klar findet man kleine Fehler bei Einpassfugen und so weiter. Aber he, der Opel kriegt man schon ab Fr. 11‘950.-. Die Instrumente mit ihrem weiss/roten Hintergrund lassen sich sehr gut ablesen. Dazu passend gesellt sich ein Bordcomputer zwischen den Uhren. Die Radioeinheit liest MP3 über USB oder I-Pod, das Radio kann sogar DAB+ empfangen und sich dazu per Bluetooth mit dem Handy verbinden. Leider gibt es keinen Touchscreen oder Navi. Auch kann das Radio nur eine begrenzte Anzahl Lieder vom USB lesen. Vorne sitzt man ganz ordentlich, man fühlt sich nicht eingezwängt oder zu nah an seinem Nachbar. Hinten geht es knapper zu. Man stösst schnell mit den Knien an die Vordersitze. Doch bei einem Kleinstwagen mit einem Radstand von 2385 mm kann kein Konstrukteur zaubern. Der Tribut für den Platz im Fond geht zulasten des Kofferraums, der nur noch 200 Liter schluckt.
Unterwegs auf Achse
Den Karl treibt nur ein 1-Liter-Benziner mit drei Zylindern und 75 PS an. Beim Kaltstart tritt er gerne in den Vordergrund mit seinen Verbrennungsgeräuschen. Mit zunehmenden Wärme wird er angenehmer. Quirlig und spontan tritt der Deutsche los, wuselt lässig durch die Stadt und über Land. Sein Fahrwerk und seine Lenkung lassen sogar rassige Kurvenfahrten zu, doch kommt der Motor da nicht mit. Der kurze Radstand lässt naturgemäss gerne mal Stösse ins Innere durch. Für die tägliche Fahrt zur Arbeit überhaupt kein Problem. Doch für längere Autobahnfahrten muss ein gestärkter Rücken vorhanden sein. Auch wenn mal von der Seite der Wind bläst, fühlt man sich bei Autobahngeschwindigkeit nicht mehr so wohl. Wohler fühlt man sich mit dem Tempomat (ab mittlerer Ausstattung Serie), sodass man sich ein wenig zurück lehnen kann. Wer viel über Land unterwegs ist, kann den Verbrauch unter die fünf-Liter-Marke bringen. Im Test schluckte der Karl 5.6 Liter pro 100 km.
Gute Grundausstattung
Wie schon erwähnt gibt es für den Opel Karl nur einen Motor, und dieser ist für knapp Fr. 12‘000.- zu haben. Zur Grundausstattung gehören acht Airbags, ESP, Reifendruckkontrolle und Bordcomputer. Die nächste und mittlere Ausstattungsstufe beinhaltet dann schon Radio und Klimaanlage. Dieser Deutsche steht ab Fr. 13‘650.- zur Verfügung. Er lässt sich noch mit einem bisschen Luxus ausstatten - mit Lenkrad- und Sitz-Heizung, Spurhalteassistent oder Klimaautomatik. Der Preis bleibt hier aber immer noch unter Fr. 20‘000.-.

 

Positiv (+)

Negativ (-)

 

Mehr Infos unter: www.opel.ch

Text: Patrick Schärli

06.01.2016