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Optima SW PHEV

Test

Optima(l) elektrisch

Der Kia Optima SW PHEV vereint Nutzwert, Benziner und Elektro in einem. Bringt er dieses unter einen Hut?
Viele Kombis mit Elektroantrieb gibt es nicht, und da macht der Kia Optima schon mal sehr viel richtig. Warum nicht umweltbewusst unterwegs sein und nebenbei auch noch den Nutzwert eines Kombis geniessen. Ausser ein paar grünen Schriftzügen, Linien und dem zusätzlichen Tankdeckel vorne für das Stromkabel unterscheidet ihn sonst nichts von seinen konventionellen Verbrenner-Brüdern.
Nutzwert?
Nun, wie steht es um den Nutzwert des Koreaners? Öffnet man den Kofferraum, entdeckt man eine kleine Schräge die zu einer Anhöhe führt. Hierdurch wird die Ladehöhe etwas geringer, doch diese Einbusse geht absolut in Ordnung. Die meisten Akkus wurden platzsparend im Boden und unter der Rückbank verstaut. Im Vergleich zu seinen konventionellen Brüdern gehen 112 Liter verloren, und der Hybrid schluckt dann noch 440 Liter Gepäck. Bei umgeklappter Rückbank können maximal 1574 Liter verstaut werden. Auf dem Fahrersitz sitzt man komfortabel und sieht auf bekannte Instrumente. Den einzigen Unterschied sieht man bei der Nadel, die anstatt der Drehzahl den Zustand des Hybriden zeigt. Heisst ob der Akku geladen wird oder wie viel Leistung aus ihm gezogen wird.
Voller Akku und los
An der Steckdose werden die Akkus des Kia in 8 Stunden voll aufgeladen. Im Bordcomputer verspricht der Optima eine Reichweite von 50 km, was für das tägliche Pendeln ausreichen würde. Durch den Tastendruck auf „EV“ fährt der Koreaner nur mit Batterien, doch in diesen kalten Tagen springt sehr schnell der Verbrenner an. Bei starker Beschleunigung schaltet sich der Benziner ebenfalls hinzu. Leider lassen sich die Akkus nicht während der Fahrt laden, oder mittels Management den Akkustand auf dem Level halten, der für eine Stadtdurchfahrt nur mit Strom reicht. Im Hybrid-Modus merkt man  das Zusammenspiel der zwei Antriebe fast nicht. Die Kurvenfahrt macht mit der Lenkung noch Spass, nur das Hin- und Herschalten der Antriebe bringt etwas Unruhe rein. Auch der Spurhalteassistent sollte ausgeschaltet werden, da er aktiv ins Lenkgeschehen eingreift und zu bösen Überraschungen führt. Dieser hilft auf der Autobahn viel mehr, denn hier kann er für ein paar Sekunden die Spur halten, ohne dass man das Volant in der Hand hält. Vertrauenswürdig ist der Abstandsregeltempomat. Er hält den Abstand des Kia zu seinem Vordermann zuverlässig. Im Stau bremst der Optima sogar bis zum Stillstand und hält die Bremse, bis es wieder weiter geht. Hier gibt der Fahrer ein kurzer Stoss auf das Gaspedal und schon geht es wieder los. Wenn die Akkus so oft als möglich mit Strom aus der Steckdose versorgt werden, bringt man den Verbrauch auf zwei Liter pro 100 km runter. Rein als Hybrid kommt er mit knapp über sechs Liter über 100 km.
Preise bleiben gehoben
Für den Hybrid müssen mindestens Fr. 50‘450.- über den Verkaufstisch laufen. Hier sind alle Assistenten inklusive wie auch eine sehr reichhaltige Ausstattung. Wer aber nicht so viel Geld auf der hohen Kante hat oder einen konventionellen Antrieb will, bekommt diesen ab Fr. 36‘900.- (1.7 Diesel).

 

Positiv (+)

Negativ (-)

 

Mehr Infos unter: www.kia.ch

Text: Patrick Schärli

19.02.2018