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Focus ST-3

Test

STark

Der Ford Focus ST-3 kommt kurz nach dem Facelift auch in den Handel. Kann er seine eingefleischten Fans weiterhin überzeugen?
Das Gesicht wurde dem zivilen Focus angepasst. Die sportliche Schnauze, Felgen und auch Heckansicht blieben jedoch erhalten. Zum Glück! Der mittige Endauspuff mit seiner kantigen Form hebt den ST von der Masse ab. Gerne läuft man ein paar Mal um den potenten Ford, um den Augen zu schmeicheln. Es gibt auch immer wieder Passanten, die sich diesem Rundlauf anschliessen.
Es wird gefahren
Nun aber genug geschaut, jetzt geht es ans Eingemachte. Bitte einsteigen und los. Mit einem Knopfdruck erwacht der 2.0-Liter-Turbo zum Leben. Der Umwelt zeigt der Kölner mit seinen Tönen schon mal seine Auslegung als ST. Dem Fahrer steigt schon ein Lächeln ins Gesicht. Auf die Strasse abbiegen und durch die Innenstadt fahren. Es fällt sofort auf, dass mehr Lenkkraft benötigt wird und die Federn gerne mal einen Absatz in der Strasse durchlassen. Wer nicht einen Bandscheibenvorfall hat, stört dies auch auf längeren Strecken nicht. Ein bisschen Komfort ist im Focus noch vorhanden. Die erste kleine Strecke für einen Beschleunigungsversuch ist in Sicht. Rauf auf die Autobahn, aber noch nicht Vollgas, denn das Motorenöl ist noch nicht temperiert. Eine von drei Uhren oberhalb des Armaturenbrettes zeigt dies an. Doch auch ohne Volllast spürt man den Vorwärtsdrang, und zack erreicht man 120 km/h. Hier spürt man, dass der Ford nicht unbedingt für Langstreckenausflüge gedacht ist. Denn nach Stunden spürt man die Härte des Fahrwerks. Das Schmiermittel ist nun im Ideal, und wir steuern auf ein Kurvengeschlängel zu. Jetzt kommt er in sein Revier, der Focus ST. Dies lässt er gut spüren. Ein Tritt gegen das Bodenblech und in 6.8 Sekunden fällt die 100 km/h-Marke. Und der Sound, der künstlich erzeugt wird! Weckt Erinnerungen an den früheren 5-Zylinder. Um Kurven zieht er ganz stoisch, dabei hilft eine Differenzialsperre, die mit ESP und Einbremsen der Räder simuliert wird. Es macht süchtig. Die nächste 180 Grad-Kurve kommt, und auch diese nimmt der Ford gelassen. Freude! Warum hat der Tag nur 24 Stunden? Egal, weiter machen! Er zieht immer weiter seine Kreise. Dass der Fahrer immer am rechten Platz bleibt, helfen die mit hervorragenden Seitenhalt bietenden Recaro-Sitze. Eingebremst wird der Kölner nur durch den Verkehr, den Gedanken an den Führerschein und den Durst. Die 250 PS müssen ja auch irgendwie betrieben werden. An der Tankstelle rechnen wir nach, wie viel der Focus auf 100 km schluckt. Der Prospekt verspricht 6.8 Liter. Doch dies wird nur auf einer Sonntagsfahrt erreicht, und dies ist bei einem so verlockenden Auto sehr schwierig. Im Alltag kommt der Kölner mit 8.5 Liter auf 100 km über die Runden. Auch dank der serienmässigen Start-/Stopp-Automatik. Bei unserem Ausflug stieg der Verbrauch naturgemäss über zehn Liter.
Preise
Zum Anschauen in der heimischen Garage steht der Focus ST-1 ab Fr. 37‘050.-. Mit dabei sind ESP, sieben Airbags, Licht- und Regen-Automatik und Klimaanlage. Für den ST-2 muss ein Betrag von Fr. 38‘450.- auf dem Konto sein. Dafür sind die Sitze in Teilleder, und es wird automatisch klimatisiert. Für denselben Betrag gibt es auch eine Dieselvariante (185 PS), doch nur für den ST-2 und ST-3. Letzteren gibt es ab Fr. 40‘950.-. Für mehr Laderaum gibt es auch weiterhin den Kombi für einen Aufpreis von Fr. 1‘000.-.

 

Positiv (+)

Negativ (-)

 

Mehr Infos unter: www.ford.ch

Text: Patrick Schärli

16.06.2015