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Focus ST-3 Diesel

Test

SToss nach vorne

Der Ford Focus ST-3 Diesel zeigt seine Sportlichkeit. Kann er dies im Test auch unter Beweis stellen?
Der Benziner stand bei uns schon in der Garage zum Test. Jetzt soll der Diesel zeigen, ob er ebenfalls ein  Sportlerherz hat. Nehmen wir erst einmal die Papiere zur Hand. Zunächst fällt auf, der Preis für die beiden 2-Liter-Maschinen unterscheidet sich nicht. Es fängt bei Fr. 36‘100.- an und endet mit dem Kombi bei Fr. 41‘900.-. Wer einen Automaten will, kommt jedoch nicht um den Diesel herum und zahlt Fr. 2‘300.- Aufpreis. Der Diesel steht leider nur mit 185 PS gegen den Benziner mit 250 PS schlechter im Datenblatt. Doch was auf der Strasse zählt, ist das Drehmoment, denn dies spürt man, und mit 400 Nm gegen 345 Nm kriegt der Diesel wieder einen Pluspunkt. Der Deutsche kann doch auch durch die effizientere Verbrennung im Verbrauch punkten? Dazu später mehr.
Vorwärts
Einsteigen und sich in die Recaro-Sitze fallen lassen. Die packen den Fahrer und es stellt sich sofort ein gutes Gefühl ein, in den Kurven nicht weg zu rutschen. Der Finger zieht sich magisch zum Startknopf hin und lässt keine andere Wahl, als ihn zu drücken. Der Motor meldet sich zum Dienst. Es fällt sofort auf, dass man nichts von der Verbrennungsart hört. Auch in Fahrt nimmt man nichts wahr. Jeder Beifahrer antwortet auf unsere Frage stets mit: Da arbeitet ein Benziner im Bug. Die harte Federung suggeriert dies zusätzlich und nicht zu vergessen bei vollem Tritt auf das Gaspedal klingt er nach hinten wie ein Sportler. Langsames Herantasten an die Kurven - schnell stellt sich ein gutes Gefühl ein und man steigert das Tempo. Der Kölner fährt wie auf Schienen bis er im Grenzbereich über die Vorderräder schiebt. Für mehr Gripp muss der Focus RS her, mit seinem Allrad gelingen dem Ford noch höhere Kurvengeschwindigkeiten. Doch die meisten kommen auch mit dem ST nicht in dessen Grenzbereich. Wird dieser dann doch mal übertreten, hilft das ESP den Ford wieder auf Kurs zu bringen. Im weiteren Test gefällt die Federung im Kurvengeschlängel und auch der Automat zeigt seine beste Seite. Treffsicher und schnell mit den Gangwechseln. Auf längeren Überlandfahrten spürt man die Abstimmung des Fahrwerks gut im Rückenmark. Ein Ampelstopp bringt eine Pause für den Rücken und auch der Motor verstummt mit der serienmässigen Start-/Stopp-Automatik. Auch all die Assistentssysteme kommen im ST zum Einsatz wie bei seinen zivilen Brüdern. Auch die schlechte Bedienung des Touchscreen übernimmt der Sportler. Nun noch einen Abstecher an die Tankstelle. Dank „Easy Fuel“ kann nicht aus Versehen Benzin getankt werden, wäre ja schade um das tolle Auto. Unter dem Strich gehen 6.4 Liter pro 100 km aus dem Tank. Zwei Liter weniger als beim Benziner, womit sich der Diesel schon von Anfang an lohnt.
Fazit
Durch den gleichen Preis und der nahezu gleichen Leistung geht die Empfehlung ganz klar zum Diesel hin. Er macht sehr viel Spass und geht Vernünftig mit dem Treibstoff um. Der ST eignet sich auch gut als Familienwagen, bei dem der Vater ab und zu wieder zu seinem Spass kommt. Einzig die Federung stört auf langen Strecken. Die, die, die Benzin im Blut haben, greifen dann doch nach dem Otto. Der Rest ganz klar zum Ford Focus ST mit Dieselmotor.

 

Positiv (+)

Negativ (-)

 

Mehr Infos unter: www.ford.ch

Text: Patrick Schärli

09.06.2016