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Panda Lounge 0.9 8V TwinAir

Test

Mit Erd-Gas geben

Der Fiat Panda Lounge 0.9 8V TwinAir kommt mit Benzin und Erdgas vorwärts. Wie es sich damit fährt und wie er sich im Alltag schlägt, zeigt der Test.
Erdgas entsteht ganz natürlich im Erdreich wie das Erdöl. Meistens kommen beide Formen am selben Ort vor. Um das Gas zu gewinnen, werden Löcher in das Gestein gebohrt. Durch die natürliche Verflüchtigung und da das Gas immer zu niedrigerem Druck flüchtet, dringt es automatisch nach oben an die Erdoberfläche. Dort wird es von den nicht brauchbaren Gasen getrennt und komprimiert. In diesem Zustand gelangt es dann in die Gasflaschen im Auto. Erdgas geniesst den Vorteil, dass die Verbrennung besser für die Umwelt ist als Benzin oder Diesel.
Einmal auftanken bitte
Autofahrer sind es gewohnt, ihr Fahrzeug mit Treibstoff auf zu tanken. Beim Flüssigem braucht es keine grossen Vorkehrungen ausser einem Auffangbecken unter der Tankstelle. Da aber Gas mit hohen (200 bis 250 bar) Drücken arbeitet, braucht es grössere Vorkehrungen. Am Panda muss eine Schutzkappe abgeschraubt werden, und dann kommt ein Ventil zum Vorschein. Eine Kette fehlt noch, denn die Kappe muss irgendwo deponiert werden und kann so schnell verloren gehen. Die Zapfpistole sieht wie jene von Benzin aus, nur dass das Rohr einen grösseren Durchmesser hat. Andocken, Hebel ziehen und einrasten, wie beim normalen Tanken. Nur muss bei Erdgas noch ein Knopf gedrückt werden, um den Tankvorgang zu starten. Dann fliesst das Gas in den Fiat. Maximal fasst er zehn Kilo. Die Betankung von Benzin oder Gas geht in etwa gleich lang. Im Vergleich ist 1 Kilo Erdgas etwa 1.5 Liter Benzin, somit wären das ca. 15 Liter im Tank.
Reichweite
Nun mal sehen, wie es sich fährt und vor allem wie weit. Die ersten Meter fährt der Panda mit Benzin - bis der Motor die Betriebstemperatur fürs Gas hat. Durch seine zwei Zylinder hört er sich wie ein Töff an, und es knattert recht bis in den Innenraum. Ein leichtes Klacken, und die Zuleitung vom Gas ist frei. Rein vom Fahren her merkt man den Unterschied nicht. Einzig: Erdgas entwickelt fünf PS weniger. Auf der Runde schafft der Italiener knapp 250 km. Somit braucht er vier Kilo Erdgas pro 100 km. Beim Kilopreis von momentan Fr. 1.60 kosten die 100 km Fr. 6.40. Im Vergleich mit einer Runde mit Benzin verbraucht der Panda 5.7 Liter Benzin auf 100 km. Heisst bei Fr. 1.35 pro Liter kostet es dann Fr. 7.70. Somit kommt es mit Gas günstiger und ist umweltverträglicher. Was noch als Knackpunkt gilt, ist das dünne Tankstellennetz. Es gibt nicht in jeder Ortschaft eine Möglichkeit. Der Fiat schafft Hilfe und hat die Orte in seinem Navi programmiert.
Alltag
Wie man vom Fiat Panda gewohnt ist, bietet er genug Platz auf kleinem Raum. Die Bedienung kommt nach einer kleinen Eingewöhnungsphase gut und reduziert sich aufs Wesentliche. Den Italiener mit der Gasvariante steht schon ab Fr. 16‘200.- vor der Tür. Den Panda ohne Gasflaschen und gleichem Motor kriegt man ab Fr. 13‘250.-. Leider würde der Aufpreis erst nach 200‘000 km rausgefahren. Doch wenn der Preis für Benzin wieder steigt, stehen die Karten für den Panda mit Erdgas wieder sehr gut.

 

Positiv (+)

Negativ (-)

 

Mehr Infos unter: www.fiat.ch

Text: Patrick Schärli

11.04.2016