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Giulietta Collezione 2.0 JTDm 175 PS

Test

Hübsches Girl wird älter

Die Alfa Romeo Giulietta Collezione 2.0 JTDm 175 PS steuert langsam dem Ende ihrer Laufbahn zu. Kann sie noch genug Emotionen aufrufen?
Nehmen wir wieder einmal die Geschichtsbücher zur Hand. 1955 erschien der allererste Alfa Romeo mit dem schönen Namen Giulietta. Damals ein kompaktes Coupé, das zugleich eine neue Ära für die Italiener war. Sie stellten mit dem Modell auf eine neue Montagelinie für eine Grossserie um. Die schöne italienische Dame war nun für einen grösseren Käuferkreis erhältlich und wurde damit zum Erfolg. Sie wurde bis ins Jahr 1964 produziert. Knapp 180‘000 Exemplare inklusive Cabriolets/Spider wurden verkauft. 13 Jahre später griffen die Südländer den Namen wieder auf und brachten eine Limousine auf den Markt. Die Giulietta stach durch ihr Design aus der Masse. Die flache Front und vor allem das hohe Heck mit den extra hoch gesetzten Rückleuchten machten sie so besonders. 1985 lief die letzte Limousine unter diesem Namen vom Band. 2010, also ganze 25 Jahre später, wird dem Namen wieder Leben eingehaucht und der Alfa erscheint jetzt als Kompaktlimousine. Nach drei Jahren kam ein Facelift hinzu, und heute steht sie immer noch frisch und frech vor uns.
Einsteigen und los
Die Giulietta weckt immer noch Emotionen. Wir folgen denen und steigen ein. Alfa Romeo gehört  bekanntlich zum Fiat-Konzern und der hat im Jahr 2009 die Zusammenarbeit mit dem Chrysler-Konzern begonnen, der mittlerweile seit 2 Jahren zu 100 % den Italienern gehört. Von den Amerikanern übernommen wurde das Infotainment-System. Dort, wo früher der Bildschirm im Alfa sass, ist jetzt nur noch ein Staufach. Der neue rutschte in die Mittelkonsole runter. Mit Touchscreen lässt er sich einfach bedienen. Vor dem Lenkrad blieb alles beim Alten und man merkt hier, dass die Giulietta in die Jahre kommt. Kleiner Bildschirm und nur in einer Farbe (rosso). Hier sind die meisten Konkurrenten schon ein gutes Stück weiter. Der Ablesbarkeit schadet dies nicht, alles ist klar und einfach. Mit einem Schlüsseldreh erwacht der 2-Liter-Diesel-Motor zum Leben. Was als Erstes auffällt ist, wie gut die Limousine  gedämmt ist. Man hört fast nichts vom Motor, auch unterwegs  vom Fahrtwind nicht. Den Automatikhebel auf „R“ und den Italiener raus rangieren. Hier kommen einige Mühen mit dem Doppelkupplungsautomat auf. Er lässt sich nicht fein dosieren. Er fällt schnell in den Leergang, und wenn man dann vorsichtig Gas gibt, springt der Wagen schon fast. Auch wenn man versucht, mit dem Bremspedal fein zu dosieren, missglückt dies. Unterwegs leistet der Automat jedoch sehr gute Arbeit. Er schaltet sehr fleissig ohne Zugunterbrechung nach oben. Mit dem knackigen Fahrwerk kommt in Kurven Freude pur auf. Der Automat erkennt auch, wenn man Kurven anbremst, dass er sofort zurückschalten muss. Auch der Tankstellenbesuch bringt dem Fahrer Freude. Ein Testverbrauch von sechs Liter auf 100 km ist ein guter Wert. Mit dem Tankinhalt von 60 Liter kommt man somit auf einen Aktionsradius von 1000 Kilometer.
Preise
Eine Alfa Romeo Giulietta steht ab Fr. 22‘800.- in der eigenen Garage. Angetrieben wird sie mit dem 1.4-Turbo-Benziner mit 120 PS. Den 1.6-Diesel (120 PS) bekommt man ab Fr. 24‘300.-. Für die ganz sportlichen gibt es den Quadrifoglio Verde mit 240 PS ab Fr. 39‘950.-.

 

Positiv (+)

Negativ (-)

 

Mehr Infos unter: www.alfaromeo.ch

Text: Patrick Schärli

25.02.2016