e-Tech

Der Renault Mégane E-Tech iconic kommt als kompakter, elektrischer Crossover. Wieviel hat er Gemein mit den Verbrenner-Mégane?

Optisch unterscheidet sich der E-Tech gewaltig vom Mégane. Der Elektriker ist 16 Zentimeter kürzer und mit 1,51 Meter Höhe etwas höher, doch nicht so Hoch wie die SUV im Umfeld. Womit wir zum Schluss kommen, dass der Stromer nur den Namen gemein hat mit dem Verbrenner-Renault.

Aufladen

Wir laden erst mal den Franzosen voll. Um den 60 kWh-Akku voll zu kriegen braucht es an der Wallbox 3,5 Stunden. Der Mégane kann auch am Schnelllader geladen werden mit bis zu 130 kW. Was rechnerisch knapp über einer halben Stunde wäre. Leider konnten wir dies nicht testen, jedoch kriegten wir in 15 min Strom für 100 km rein. Mal Zeit um sich dem Innern zu kümmern. Bequem sitzt man hinter dem Lenkrad und schaut auf ein digitales Display. Es bietet nicht viel an Verstellmöglichkeiten und es wirkt nach wenig Anzeige. Doch das was es anzeigt ist klar und verständlich. Auf dem Volant zeigen sich die echten Knöpfe nach kurzer Eingewöhnung verständlich und einfach zu bedienen. Sehr gewöhnungsbedürftig, für Renault-Fahrer, oberhalb des Wischer-Hebel ist der Hebel für die Fahrstufen wie in einem Mercedes. Dies gibt dann in der Mitte mehr Platz für Kleinkram und wirkt luftiger. Das Infotainment-Display steht hochkant und das Betriebssystem wurde mit Google zusammen entwickelt. Dies merkt man von der Logik her und auch von der Geschwindigkeit wie es reagiert. Einzig was noch fehlt ist eine Ablage für die Hand um das Infotainment zu bedienen. Sehr gut, für die Klimaanlage wurden echte Knöpfe verbaut, was während der Fahrt viel weniger ablenkt. Auf der Rückbank kommen zwei Personen gut unter. Für den absoluten Wohlfühlfaktor müssen die Vorderleute die Sitze etwas nach Oben stellen, damit die Fondinsassen die Füsse darunter kriegen. Ganz hinten kriegt man noch gute 440 Liter rein. Leider muss das Gepäck über eine hohe Kante gehievt werden und wieder runter auf den Boden. Auch muss das Ladekabel hinten mit, denn vorne hat es keinen Platz. Schön gibt Renault noch eine Tasche mit, die sich sehen lassen kann und ganz bequem im Keller abgestellt werden, wenn es mal nicht gebraucht wird.

Voll aufgeladen

Die Anzeige gibt uns 330 km an, was er auch mit unserem Testverbrauch von 18 kWh pro 100 km erreicht und dies im Winter. Da können sicher noch Verbräuche unter 16 kWh erreicht werden und knapp 400 km weit kommen. Auf den ersten Metern sind wir erstaunt wie gut die Franzosen den Mégane abdichteten. Der E-Tech rollt gelassen durch die Strassen der Stadt. Auf den Kurven kommt Freude auf, denn der Renault lässt sich richtig sportlich bewegen. Die Franzosen fanden eine gute Mischung, denn auf der Autobahn zeigt er sich nicht Beinhart und hilft mit den Assistenten dem Fahrer entspannt am Ziel an zu kommen. Der Spurhalter hält den Mégane gut in der Spur und der Abstand wird sicher eingehalten bis zum Stillstand. Er übernimmt die Geschwindigkeiten und passt sie automatisch an, doch zum Teil sind die Tempos auch falsch und er ist zu schnell unterwegs als erlaubt. Somit schalten wir die Funktion aus, um nicht noch eine Busse zu erhalten. Was aber schlecht ist, nach jedem neuen Start ist die Funktion wieder automatisch aktiviert.

Preise

Momentan gibt es nur den 60 kWh-Akku und 160 kW Leistung. Die Preise beginnen bei Fr. 40’000.- und wie im Test kommt er mit den Extras über Fr. 50’000.-

Positiv (+)

Gutes Infotainment

Gute Reichweite

Gute Mischung Sport und Komfort

Negativ (-)

Abstandsregeltempomat übernimmt zum Teil falsche Geschwindigkeiten

Füsse von Fondpassagieren gehen nicht unter vorderen Stühle

Geschrieben am 30.03.2023 von Patrick Schärli