Sport für Alltag

Der VW Polo GTI will der Sportskerl sein und sogleich auch angenehm durch den Alltag surfen. Kann er dies wirklich vereinen?

GTI verbindet man immer automatisch mit dem Golf, der ein Wolf im Schafspelz ist. Schon seit 1976 gibt es ihn und im Polo kam er zum ersten Mal 1998 in Erscheinung. GTI steht ja für Gran Turismo Injektion. Sehen wir uns im Test an wieviel der Deutsche abliefern kann.

Erst auf die Strasse

Hier läuft der Vortrieb mit Benzin und muss nicht erst am Stecker aufgeladen werden. Der Motor klingt im Stand sportlich, aber nicht so sehr aufgesetzt wie bei den Konkurrenten. Man weckt damit am Morgen nicht die ganze Nachbarschaft beim losfahren. Leider fehlt in jedem GTI das linke Pedal und somit muss man das DSG schalten lassen oder man braucht die Paddel hinter dem Lenkrad. Schade, denn so Kupplung drücken gehört heute immer noch zum sportlichen Fahrgefühl. Klar der Automat schaltet sehr gut und fast ohne Zugunterbrechung nach oben. Da wollen wir hin und steuern die Passstrasse an. Bis dahin spürt man das härtere Fahrwerk zu dem normalen Polos, doch knüppelhart ist es nicht. Damit lässt es sich sehr gut den Alltag meistern ohne einen Physiotherapeuten als Nachbarn zu haben. Die ersten Kurven warten auf den VW Polo, wir nehmen doch die Einladung gerne an und stürzen uns ins Abenteuer. Die Sitze halten uns schon mal gut in Position und das gute: Die Seitenwangen sind nicht zu hoch, womit man weniger Probleme beim Einsteigen hat und auch Leute mit etwas mehr auf den Rippen finden noch eine bequeme Position. Wir greifen uns das Lenkrad und werfen uns in die erste Kurve. Das Volant gibt gute Rückmeldung und man kann den Polo gut an der Grenze fahren. Nur lässt das ESP da nicht genug Leine um das letzte Quäntchen Spass zu haben. Doch für den normalen Nutzer macht der Deutsche Spass und man nimmt eine Kurve um die andere. Alles hat ein Ende und dies ist bei uns auch der Fall. Wer jetzt noch auf eine Rennstrecke will, der wird mit dem Polo nicht glücklich. Da gibt es bessere Sportgeräte, doch die können nicht so gut den Alltag meistern. Somit hat der VW eine gute Mischung. Wir biegen ab auf die Autobahn. Hier kommt man zwar nicht so entspannt, aufgrund der Federung, am Ziel an. Etwas Abhilfe schaffen jedoch die guten Assistenten, die den GTI in der Spur halten und ganz brav dem Vordermann folgen. Nun noch an die Tankstelle. Wer ihn häufig über Pässe scheucht kommt dann mit gut zehn Liter für 100 km über die Runden. Im Alltag verbraucht der 2-Liter-Benziner (207 PS) 7.1 Liter auf 100 km. Der Testverbrauch geht in Ordnung.

Noch was zum Innenraum

Die Bedienung klappt so gut wie auch weniger wie in einem Golf oder Polo. Es ist schade, dass sie Touchflächen auf das Lenkrad verbauen. Die lenken während der Fahrt mehr ab als sie helfen. Zum Glück verkniff sich der Polo die Touchleiste unterhalb des Infotainments wie im Golf. Zu Viert sitzt man im GTI gut, denn es ist ja auch bekannt, dass er schon Aussenmasse wie der Golf II hat. Was ja auch wieder ein Pluspunkt für den Alltag ist.

Preise

Für einen VW Polo GTI wird Fr. 35’900.- aufgerufen. Wem dies zu viel ist, der kann auf den 1.0-Benziner (95 PS) zu greifen für Fr. 24’500.-.

Positiv (+)

Sitze mit gutem Seitanhalt

Guter Spagat sportlich und Alltag

Gute Rückmeldung in Lenkung

Negativ (-)

Kein Handschalter (GTI) erhältlich

Touchflächen auf Lenkrad

Geschrieben am 01.03.2023 von Patrick Schärli