Galopp Mustang
Der Ford Mustang Mach-E AWD tritt mit mächtig Schub an und soll Platz für die Familie bieten. Kriegt er dies hin?
Über das neue Modell von Ford wird in meinem Freundeskreis heftig diskutiert. Die Einen sagen das Mustang-Pferdchen gehört nur auf den richtigen und nicht auf dieses SUV-Coupé. Während andere finden, doch Leistungsmässig kann er mit den Verbrenner mithalten. Auf alle Fälle ein Ford-Logo sucht man beim Mach-E vergebens und Hauptsache ist man spricht über ihn. Im Test stellte ich fest, es gibt schon einen Kreis unter Mach-E-Fahrern, denn man grüsst sich unterwegs.
Nehmen wir Platz
Doch zuerst muss man in das Fahrzeug kommen. An der Tür ist ein kleiner Hacken und wenn man daran zieht passiert nichts. Man muss den runden Knopf oberhalb drücken und dann geht die Tür ein Stück auf und man kann am Hacken aufziehen. Anders als die Verbrenner-Brüder sitzt man im E deutlich höher und bequemer. Für den Alltag schon mal ein grosser Pluspunkt. Weniger für den Alltag, der Griff von Innen für die Tür, denn es ist ein kleiner Hebel versteckt unterhalb der Fensterschalter. Auf dem Lenkrad sitzen die Knöpfe gut aufgeräumt und man blickt auf ein kleines Display davor. Hier werden die relevantesten Infos angezeigt. Mehr braucht es auch nicht, denn das Infotainment-Display ist riesig. Es deckt fast das ganze Armaturenbrett ab. Leider ist nur noch der Lautstärkering physisch und der Rest muss alles über den Touchscreen gesteuert werden. Doch zum Glück lassen sich auch grosse Felder darstellen und erleichtern etwas die Bedienung. An der Geschwindigkeit und Logik hapert es beim Mustang auf alle Fälle nicht. Rund um den Fahrer und Beifahrer besitzt der Ford viele Ablageflächen. Auch unter der Armlehne gibt es noch Staufächer die von beiden Seiten erreichbar sind. Nun noch nach hinten. Hier sitzen zwei Erwachsene sehr bequem. Bei drei wird es etwas enger, doch finden drei Kinder gut Platz. Somit ist der Mustang absolut tauglich für die Familie. Was den Kofferraum nicht ganz bieten kann. Hier passen nur durchschnittliche 402 bis 1420 Liter hinein. Sehr gut, der Mach-E bietet noch 100 Liter vorne.
Auf die Piste
Der Ford gibt uns 550 km als Reichweite an, doch in unserem Test erreichte der Mustang nur 480 km. Was heisst hier nur? Dies genügt um an jeden Punkt in der Schweiz zu gelangen. Lassen wir das Pferd mal zahm lostraben. Innerorts spürt man die straffe Abstimmung, wenn man über Unebenheiten fährt. Nichts desto trotz drücken wir mal bei der Ortsausfahrt den Stempel nach unten. Der Mustang spurtet nach vorne als gäbe es kein Morgen. Es zaubert uns ein Lächeln aufs Gesicht. Stellen wir mal die Elektronik von «zahm» auf «temperamentvoll». Der Spurt nach vorne geht nicht schneller, jedoch wird er von einem künstlichen Sound untermalt, dass man das Gefühl bekommt schneller zu sein. Um Kurven kommt der Mach-E sehr gut und macht sogar Spass. Für die Autobahn ist er auch gut gewappnet, denn er hält aktiv die Spur und folgt brav und sicher dem Vordermann. Einzig über Land schaltet man den Spurhalter aus, da er nervt.
Preise
Den Mustang Mach-E gibt es mit zwei Akkus (75.7 und 98.7 kWh) und vier Leistungsstufen 269, 294, 351 und 487 PS. Das Budget sollte mindestens Fr. 56’300.- zulassen. Die Spitze kommt dann bei Fr. 81’500.- an.
Positiv (+)
Sehr gute Kraftenfaltung
Gute Reichweite
Schnelles Infotainment
Negativ (-)
Türöffnung etwas umständlich
Fahrwerk zum Teil holperig
Geschrieben am 17.08.2022 von Patrick Schärli
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