Golf-König
Der VW Golf eTSI 1st-Edition steht als achte Generation bei uns. Kann er an den Erfolg seines Vorgängers anknüpfen?
Es ist immer wieder eine schöne Geschichte des Golfs. In den 60er Jahren ging es Volkswagen gar nicht mehr gut und auch der Verkaufsschlager Käfer hatte rücklaufende Verkaufszahlen. Der deutsche Hersteller krempelte alles um. Baut den Motor vorne ein und kühlt ihn statt mit Luft neu mit Wasser. Der Golf wurde geboren und kam 1974 auf die Strassen. Der Erfolg kam von Anfang an und schnell wurde sogar eine Klasse nach ihm benannt. 45 Jahre später steht nun die Nummer acht vor unserer Haustür.
Hallo Nummer 8
VW hütete sich immer beim Golf eine grössere Änderung am Aussenkleid vor zu nehmen. Auch beim aktuellen Kompaktwagen nahmen die Deutschen keine radikalen Änderungen vor. Es wurde der Zeit angepasst und die Linien noch mehr gestreckt und geglättet. Dann sitzen wir doch mal in den Golf. Hier wird man in die Zukunft katapultiert. Wäre nicht das Logo auf dem Lenkrad, kommt man nicht gleich auf den Wolfsburger. Vor dem Volant zeigen sich die Instrumente nun digital und lassen sich variieren bis hin zur Navi-Karte-Darstellung. Die Bedienung über das Lenkrad gibt keine Fragen auf, auch weil es nicht gross verändert wurde. Das Armaturenbrett und das ganze Cockpit sind gut verarbeitet. Man findet keine Spalten und Grate. Was hingegen etwas enttäuscht, ist die Materialwahl. Im Siebener Golf war die hochwertiger. In der Mittelkonsole gibt es nur noch ein kleiner Knauf für die Automatik, was viel Ablageplatz generiert. Auch aufgeräumt wurde bei den Knöpfen für Radio und Klimaanlage. Neu muss es eine Touchliste richten und die ist nicht immer gut zu treffen während der Fahrt. Auch ist sie nicht beleuchtet, was in der Nacht es noch mehr erschwert. Auch sonst muss die Steuerung über den Touchscreen gehen und die Menüstrucktur ist nicht immer logisch. Dafür klappt die Sprachsteuerung gut, die auch Befehle wie „habe kalte Füsse“ oder „habe kalte Hände“ umsetzt und die Fussheizung oder Lenkradheizung einstellt. Klar kommt der Golf auch mit den heutigen Smartphones klar und kann das CarPlay auch per Bluetooth abspielen.
Auf die Strasse
Der 1.5-Liter-Benziner zieht mit seinen 150 PS ordentlich vorwärts. Flink schaltet das DSG die Gänge durch und lässt die Vorwärtsbewegung fast ohne Unterbruch vollenden. Um Kurven kommt er schnell, aber nicht so sportlich. Muss er auch nicht, dies soll dann der GTI erledigen. Ein echter Fortschritt ist das Fahrwerk auf längeren Strecken. Es schluckt Bodenwellen ordentlich weg und man kommt richtig entspannt am Ziel an. Mit 5.7 Liter auf 100 km fährt der Golf sparsam durch unseren Test. Wenn man das Gaspedal loslässt, springt der Motor in den Leerlauf und anschliessend ganz aus und segelt so über die Strassen. Im VW gibt es einen Eco-Assistent, der anhand des Strassenverlaufs, den er aus dem Navi kennt, vor Kurven selber Bremst um effizienter zu sein. Wir schalteten ihn ab, da er sehr gewöhnungsbedürftig ist und mehr stört als hilft.
Preise
Den VW Golf kann man ab Fr. 22‘900.- sein Eigen nennen. Der Antrieb übernimmt der 1-Liter-Benziner mit 90 PS. Gut ausgestattet wie im Test kommt der Preis auf gut Fr. 44‘000.-.
Positiv (+)
Gutes Fahrwerk
Guter Verbrauch
Sprachsteuerung
Negativ (-)
Bedienung für Lautstärke und Klimaanlage
Materialwahl nicht hochwertig
Geschrieben am 11.11.2020 von Patrick Schärli
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