N wie?
Der Hyundai i30N steigt in den Ring von Honda Civic Type R und Golf GTi. Kann sich der Koreaner hier behaupten?
Ferrari oder auch Porsche verbindet man sofort mit dem Rennsport. Bei Hyundai fällt dieser Begriff nicht als erstes, obwohl die Marke sehr erfolgreich ist in der Rallye. Nun bringen die Koreaner einen Kompaktsportler und platzieren ihn zwischen Type R und GTi mit seinen 275 PS. Der Zusatz N lässt erst mal vermuten, dass es sich auf den Nürburgring bezieht. Dem ist leider nicht so. Es steht für Namyang, wo die Hyundai-Modelle entwickelt werden.
Auf die Piste
Zum Glück unterliessen es die Koreaner überdimensionale Heckflügel zu montieren, doch etwas Show braucht der i30 schon mit Heckspoiler und grosser Abgasrohre. Die Freude wird noch grösser, wenn der 2-Liter zum Leben erweckt wird. Der Ton weckt schon im Stand sportlicher Ehrgeiz. Also nicht lange herum trödeln und los fahren. Auf den ersten Metern lässt sich der Hyundai gut Händeln. Sie verzichteten auf eine harte Kupplung, was den i30 schon mal altagstauglich macht. Am Rand der Drehzahluhr zeigen LED an, wenn der Motor warm ist um höher drehen zu können. Bei kalten Motor blinken die Lichter bei 5400 Umdrehungen und mit zunehmender Wärme lässt der N 6800 zu. Die schiere Kraft von 378 Nm lässt den i30 noch im dritten Gang bei feuchtem Untergrund die Räder durchdrehen. Kommt das gut, wenn wir auf Kurvenjagt gehen? Zurückschalten, der Hyundai gibt Zwischengas und heizt den Adrenalinspiegel an. Ein leichtes zerren ist vernehmbar, aber die Sperre arbeitet zuverlässig und bringt den i30 zackig ums Eck. Gas loslassen und er spratzelt hinten raus. Es macht süchtig und man sucht sich schon im Kopf die nächste Strecke. Den Tribut gibt es an der Tankstelle. Den Hyundai voll ausgekostet bringt nicht selten einen Verbrauch von über 10 Liter pro 100 km zu Stande. Im Test liefen 9.1 Liter in die Brennräume, auch dank serienmässigen Start-/Stopp-Automatik. Die Dämpfer halten stets Kontakt zum Boden, doch nicht so sehr dass der i30 auf längeren Strecken als hart empfunden wird. Er kann somit auch auf grössere Reisen mitgenommen werden. Mit toten Winkel-Überwacher, aktiver Spurhalter und Tempomat zeigt er sich als Altagsauto. Nur leider gibt es keinen Abstandsregeltempomat, was ihn perfekt machen würde.
Platz für vier
Für vier Personen bietet der i30 genügend Platz. Der Kofferraum bietet auch für die Klasse gute 381 Liter Ladevolumen. Die Rücksitze (1/3 zu 2/3) können zwar umgelegt werden, jedoch kommen die Querverstrebungen ein Stück weit in den Weg. Die Zeiger der Instrumente für Drehzahl wie auch Geschwindigkeit fangen ganz sportlich unten bei null an. Im ersten Moment muss man sich daran gewöhnen, da man gerne zu schnell fährt. Wie in den konventionellen i30-Modellen lässt sich der N bedienen und auch das Material anfassen. Das Infotainment kommt auch mit CarPlay und AndroidAuto, dass man den Inhalt seines Smartphone auf dem Display hat.
Konkurrenzfähige Preise
Preislich steigt der Hyundai i30N unterhalb von Honda Civic Type R und VW Golf GTi ein. Mit Fr. 37‘990.- ist man schon sportlich unterwegs und dies noch mit fünf Jahren Garantie.
Positiv (+)
Sportlichkeit fürs Volk
Platz für vier Personen
Altagstauglich
Negativ (-)
Kein Abstandsregeltempomat
Kofferraum nicht geeignet für sperriges
Geschrieben am 29.01.2019 von Patrick Schärli
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